Beschlüsse des DGW-Sprecherrates (Nord)

Das GANZE Werk (Nord), 2. Februar 2009

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Das GANZE Werk

Sprecherrat der Bürgerinitiative
für mehr Radiokultur
Das GANZE Werk (Nord)

Was spricht dagegen?

Anregungen für Alternativen im Tagesprogramm von NDR Kultur

1. „Aktuelle“ Wortbeiträge

a. Details zum aktuellen Zustand. Die meisten Themenfelder haben keinen festen Sendeplatz, das ist für Zuhörer unzumutbar. Mit einer Länge von ca. 3 Minuten sind die Wortbeiträge viel zu kurz. O-Töne (z.B. Musikausschnitte) sind nur kurz und oft unterlegt, sie müssten freigelegt und ausgespielt werden. Viele Namen sind nur Eingeweihten bekannt, sie müssten vorgestellt werden. Viel zu oft gibt es Jubelberichte, Kontroversen müssten Einzug halten. Die Sendung „Journal“ zeigt, dass längere Wortbeiträge auf NDR Kultur möglich sind.

„Kultur im Norden“ bringt um 9.45 und 15.45 Uhr maximal 12 Veranstaltungstipps aus der Region. Es handelt sich überwiegend um Exklusivmeldungen der „Kulturpartner“ von NDR Kultur, dargeboten in einer inhaltlich und akustisch unangemessenen Form.

b. Vorschläge. Es gibt eigenständige Sendungen im Tagesprogramm für diese Themenfelder, z.B. im Stil von „Journal“, aber entspannter. Denkbar wäre eine Sendung „CD-, Konzert- und Operntipps“, die zu jedem Tipp einen ganzen passenden Musiksatz erklingen lässt. Ferner eine Sendung „Literatur-, Theater- und Kinotipps“, die zwischen den Beiträgen – wie „Journal“ – Musiksätze aus jeweils einem Album bringt. Jede Sendung könnte einstündig sein und viele Veranstaltungstermine behandeln. Der Programmausschuss überprüft regelmäßig, ob die Tipps journalistisch ausgewogen sind.

2. Thematische Wortsendungen

a. Details zum aktuellen Zustand. Die Lesung „Am Morgen vorgelesen“ ist die beliebteste Sendung von NDR Kultur. Warum werden den Hörern von NDR Kultur interessante thematische Berichte vorenthalten, die andere Kultursender ihren Hörern bieten? Die 3minütigen „Focus-Kultur“-Kurzberichte sind dafür kein Ersatz. Wortbausteine wie neuerdings zu „Wissen“ sind wegen ihrer Kürze nur kurzatmige Unterbrechungen.

b. Vorschläge. NDR Kultur richtet in größerem Umfang gestaltete Wortsendungen mit längeren Beiträgen zur Kultur an festen Sendeplätzen ein. Es spricht grundsätzlich nichts gegen eine Zusammenarbeit mit NDR Info.

3. Sender-Eigenwerbung

Es ist Standard der anderen Kultursender, diese in anregender Form und gebündelt vor den Nachrichten zu bringen.

4. Musiksendungen

a. Details zum aktuellen Zustand. NDR Kultur hat tagsüber die Musiksendungen abgeschafft. Ein Überbleibsel existiert nur noch als „Musica“ von 19.30 bis 20.00 Uhr. Die Neueinrichtung des „Sonntagskonzertes“ von 11.00 bis 13.00 Uhr hat ein großes positives Echo ausgelöst. Regionales wird als Einzelhäppchen irgendwo im Musiksammelsurium untergebracht.

b. Vorschläge. Unser genereller Kompromissvorschlag für Musiksendungen tagsüber in einer Dauer von vier Stunden mit ganzen Werken zielt z.B. auf eine zweistündige fachlich fundierte Sendung im Stil von „Klassik Forum“ von WDR3 (oder der früheren Matinee auf NDR/Radio3) und/oder auf eine zweistündige thematische Sendung mit Repertoirewert wie die frühere Sendung „Panorama“ (16.05 bis 18 Uhr) und/oder auf zwei einstündige Musiksendungen verschiedenen Charakters.

Eine umfangreiche regionale Musiksendung mit einem festen Sendeplatz für die Klangkörper des NDR sowie für die Musikhochschulen, Orchester, Chöre und Schulen im Sendegebiet sollte eingerichtet werden.

Wie ein interessantes und abwechslungreiches Musikprogramm aussehen könnte, zeigen die vielen weiteren Einzelvorschläge unserer Programmvorschläge vom 9. April 2006.

5. Moderation, Sprache und „Verpackung“

Die sich anbiedernde und fachlich oft inkompetente Moderation muss beendet werden. Die aufdringlichen Jingles müssen abgeschafft werden.

Die Moderation muss sprachlich korrekt und fachlich kompetent werden und journalistischen Maßstäben genügen.

Das GANZE Werk (Nord), Der Sprecherrat, 2. Februar 2009

Lesen Sie zu den Beschlüssen des DGW-Sprecherrates (Nord) vom 2. Februar 2009:

Seit 5 Jahren tagsüber auf NDR Kultur: Musik und Wort nur noch stückweise
„Formatologen haben Minderheiteninteressen verbannt“ (HAZ)
Das GANZE Werk (Nord) reicht Eingabe und Beschwerde beim NDR-Rundfunkrat ein
• Das Programm sollte nach fünf Jahren gründlich evaluiert werden
• Abwanderungsbewegung
• Qualitativ höherwertige Kultursender im Westen und Süden Deutschlands

Eingabe an den Rundfunkrat des NDR gemäß § 13 NDR-Rundfunkstaatsvertrag
Das Tagesprogramm von NDR Kultur soll das Zuhören fördern
„In der Hauptsendezeit, d.h. vor- und nachmittags, richtet NDR Kultur in größerem Umfang gestaltete Wortsendungen (mit längeren Beiträgen zur Kultur) und Musiksendungen (mit zusammenhängenden musikalischen Werken) ein.“
Mit sieben Thesen zur Begründung:
1. Rundfunkstaatsvertrag und NDR-Staatsvertrag
2. Niedersachsenurteil des Bundesverfassungsgerichtes
3. Die Qualität eines Kulturprogramms
4. Öffentlich-rechtliche Aufgabe und Chance: mit qualitätvollen Sendungen das Zuhören als Kulturgut fördern
5. Neues von der ARD-Medienforschung
6. Die einzelnen Musiksätze und kurzen Wortbeiträge von NDR Kultur erfüllen den Kulturauftrag nicht
7. NDR Kultur liegt in der Schlussreihe der deutschen Kultursender

An den Rundfunkrat des NDR
Beschwerde wegen der Werbung bei NDR Kultur
Beweis Nr. 1: Der Roman „Ruhm“ von Daniel Kehlmann (Januar 2009)
Beweis Nr. 2: Adventskalender (Dezember 2008)
Beweis Nr. 3: Bevorzugung der drei „Major Labels“, insbesondere der DGG bei den neuen CDs
• NDR-Staatsvertrag, Midem 2009 und hr2-CD-Tipps
• Die Praxis von NDR Kultur ist dazu umgekehrt proportional (CD-Tipps am Thementag „CD-Neuheiten XXL“, CD-Tipps an einem normalen Wochentag und CD-Neuvorstellungen in einer normalen Woche)
• CDs weiterempfehlen, auch wenn die Besprechung negativ ausfiel? Warum?
• Fazit: Bevorzugung der drei „Major Labels“

Zehn Thesen zum Tagesprogramm von NDR Kultur
Die Musik von den Fesseln der „aktuellen“ Wortbeiträge befreien
u.a.: 1. Viele hören tagsüber NDR Kultur nicht mehr
5. Die Musik wird als Füllmaterial zu den Wortbeiträgen missbraucht
6. Die Musik wird unnötigerweise ständig von „aktuellen“ Wortbeiträgen eingeschlossen
7. Das Ergebnis: für ein Musikstück bleiben im Durchschnitt nur noch fünf Minuten übrig
9. Die Hörer werden durch lautstarke NDR-Eigenwerbung gegängelt
10. Die tatsächlichen Aufgaben für den NDR Kultur als Kultursender

Was spricht dagegen?
Anregungen für Alternativen im Tagesprogramm von NDR Kultur
1. „Aktuelle“ Wortbeiträge
2. Thematische Wortsendungen
3. Sender-Eigenwerbung
4. Musiksendungen
5. Moderation, Sprache und „Verpackung“