Das GANZE Werk - Pressemitteilungen

Das GANZE Werk (Nord), 14. Juni 2009: Pressemitteilung

Bürgerinitiative für mehr Radiokultur
„Das GANZE Werk (Nord)“
Theodor Clostermann
E-Mail: dgw-nord@t-online.de
im Internet: www.dasganzewerk.de

Für Qualität im Tagesprogramm von NDR Kultur

Eingabe an den NDR-Rundfunkrat
fand bisher mehr als 1.100 Unterzeichner

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Der Sprecherrat der Bürgerinitiative „Das GANZE Werk (Nord)“ hat am 2. Februar 2009 dem Rundfunkrat des NDR eine Eingabe nach § 13 NDR-Rundfunkstaatsvertrag zur Verbesserung der Qualität von NDR Kultur vorgelegt. Danach soll es tagsüber

in größerem Umfang gestaltete Wortsendungen (mit längeren Beiträgen zur Kultur) und Musiksendungen (mit zusammenhängenden musikalischen Werken)

geben. Diese Eingabe wird am 23. Juni bzw. 18. September 2009 im Programmausschuss und Rundfunkrat behandelt.

Unseres Wissens ist es das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass ein Kontrollgremium der ARD eine lange vorbereitete Eingabe einer Bürgerinitiative zum Programm seines Senders erörtert.

Zur Unterstützung der Eingabe hat „Das GANZE Werk (Nord)“, das am 15. Juni fünf Jahre alt wird, eine Unterschriftenaktion gestartet. In einem Monat wurde der Text bereits von mehr als 1.100 enttäuschten Hörerinnen und Hörern unterzeichnet.

Jeder vierte Absender der 300 Unterschriftenkarten hat einen Kommentar an den Rundfunkrat geschrieben - insgesamt ein Spiegel vielfältiger Kritik. Eine vor kurzem innerhalb des Sendegebiets umgezogene Hörerin schreibt:

Endlich geschieht etwas in Richtung NDR Kultur. Seit Jahren ärgere ich mich zunehmend über die Häppchenkost auf NDR Kultur: fast immer in quizähnlicher Form (Titel hinterher), mit diesen trostlosen Wiederholungen gängiger Sätze, ohne Zusammenhang, ohne Sinn! - Hier kann ich endlich auf andere Sender ausweichen, vorher war es technisch nur sehr schwer möglich - ich lebe direkt auf.

Die Sammellisten mit 800 Unterschriften sind Ausdruck gemeinsam besprochener Erfahrungen und Urteile - im Bekanntenkreis, in VHS-Kursen, Kulturtreffpunkten, Chören, Orchestern, Musik-Fachbereichen. Dem NDR, der seit Jahren weitgehend sprachlos geblieben ist, schlägt ein Hörer in seinem Kommentar dagegen vor:

Zunächst wünschen wir uns die Bereitschaft in allen Gremien des NDR, sich den Hörern zu öffnen und deren Wünsche mit ihnen endlich einmal zu diskutieren. Mit einer seriösen Hörerumfrage lässt sich schnell ermitteln, ob es stimmt, dass die Mehrheit mit dem „Klassik-Radio-Mix“ zufrieden ist. Das Beste wäre, zwischen Hörern und Sender käme ein stetiger Dialog über Wünsche und Wirklichkeit in der Programmgestaltung zustande.

In einem Brief an Ulf Birch, den Vorsitzenden des Programmausschusses, hat die Bürgerinitiative darum gebeten, dass von ihr benannte Vertreter entsprechend der Praxis im gesetzgeberischen Raum angehört werden. Die Antwort steht noch aus.

Die Unterschriftenaktion wird fortgesetzt. Mehr dazu auf www.dasganzewerk.de, dort sind auch die Kommentare veröffentlicht.

Reinbek/Hermannsburg, 14. Juni 2009
Theodor Clostermann und Ludolf Baucke, Sprecher der Bürgerinitiative