Korrespondenz mit NDR Kultur

Hinweis: Beachten Sie bitte die vier Nachträge zur Erklärung und zur weiteren Entwicklung am Ende dieser Seite

Zeiter Brief der zweiteiligen Kritikreihe des Hörers Theodor Clostermann nach dem Beginn der halben „Reform“ von NDR Kultur unter Gernot Romann und Wolfgang Knauer (15. Januar und 2. Februar 2004)

Reinbek, 2. Februar 2003

An die Internet-Kontaktecke von NDR Kultur

Divertimento „Geburtstag“ von Joseph Haydn

„Ein Glück, dass ich heute am 2. Februar 2003 nicht Geburtstag habe!“

Zu hören war nur der erste Satz, „der letzte Satz ist das eigentliche Geburtstagsständchen“

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Sehr geehrte Frau (Moderatorin),

ein Glück, dass ich heute am 2. Februar 2003 nicht Geburtstag habe: da sagen Sie „das“ Geburtstagsdivertimento von Joseph Haydn an, und man hört gerade nur einen Satz (soweit ich das Divertimento kenne, war es der erste Satz).

Doch das Stück geht weiter.

Der letzte Satz ist das eigentliche Geburtstagsständchen, ein wunderschöner Satz, den ich schon zweimal als akustisches Geburtstagsgeschenk benutzt habe: Nach der Geburtstagsmelodie treten die einzelnen Instrumente solistisch hervor und zeigen dem Geburtstagskind in kunstvoller Weise, was sie können.

Warum haben Sie diesen Satz nicht gesendet?

War es zu schnelle Vorbereitung, Unkenntnis des ganzen Musikstückes oder einfach die Entscheidung für den kürzesten Satz (um die Geduld der Zuhörer nicht zu arg zu strapazieren...)?

Oder bringen Sie den Satz noch?

Mit freundlichen Grüßen,
Theodor Clostermann
Tel.: (...)

PS (ebenfalls am 2. Februar 2003):

Liebe Internet-Kontaktecke von NDR-Kultur,

vor über zwei Wochen habe ich die nachfolgende Kritik an Sie geschickt? Warum bekomme ich keine Antwort? Sollte es dabei bleiben, wende ich mich an offizielle Stellen von NDR-Kultur.

Hier also noch einmal meine Kritik vom 15. Januar 2003. Als Musikliebhaber und -kenner bin ich weiterhin über das Programm enttäuscht und entsetzt, am schlimmsten von allem ist die permanente Stückelei.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Theodor Clostermann.

(Es folgte der Kritikbrief vom 15. Januar 2003.)

Lesen Sie den ersten Brief der zweiteiligen Kritikreihe des Hörers Theodor Clostermann:
Frühe Grundsatzkritik an der halben „Reform“ seit Jahresbeginn 2003
„Vor einer Woche habe ich mich als langjähriger Stammhörer von Ihrem Sender verabschiedet“ - Reinbek, 15. Januar 2003

Lesen Sie die allgemein gehaltene Antwort von NDR Kultur:
„Gesammelte Antwort“ von Wolfgang Knauer, Februar 2003

Vier Nachträge zur Erklärung und zur weiteren Entwicklung

1. Herr Clostermann erhielt auf keinen der beiden Kritikbriefe eine konkrete Antwort.

2. Am 3. und 6. Februar 2003 gingen zwei gleichlautende E-Mails von ndrkultur@ndr.de und club3@ndr.de mit der „Gesammelten Antwort“ von Herrn Knauer ein, die sich auf den ersten Kritikbrief bezogen. Diese listete im Stile von FAQ (= Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen) die meisten Kritikpunkte aller Kritiker auf (zu: Musik, Wortbeiträge, Nennung des Programm-Namens „NDR Kultur“, „Glocken und Chor“, Stammhörerschaft/neue Kulturinteressierte), gab allgemeine Antworten und bedankte sich bei den Kritikern: „Wir sind für kritische Hinweise aller Art durchaus dankbar.“

3. Nach dem Start der systematische „Reform“ von NDR Kultur unter Gernot Romann und Barbara Mirow (ab Januar 2004) nahm Herr Clostermann seine Kritik wieder auf und verfasste die ironisch gemeinte dreiteilige Kritikreihe „Mein schönstes Hörerlebnis“ mit einer abschließenden offiziellen Information der HTG, was schließlich zur Resolution „Kritik an NDR Kultur“ der Hamburger Telemann-Gesellschaft und zur Gründung des Initiativkreises Das GANZE Werk führte (ausführlich dokumentiert in der Anwort von Theodor Clostermann an NDR Intendant Prof. Jobst Plog vom 30. Mai 2004, Teil 3).

4. Jeder Hörer verarbeitete zunächst mit sich selbst und vielleicht mit seinem Freundeskreis, welche Sonderbarkeiten NDR Kultur ihm zumutete. Nachträglich gesehen war der FAQ-Brief ein deutliches Eingeständnis von NDR Kultur, dass es schon gegen die halbe „Reform“ von NDR Kultur unter Gernot Romann und Wolfgang Knauer (ab Januar 2003) eine breite Protestbewegung gab: („Da wir ziemlich viel Post erhalten haben...“). Allerdings nur von Individuen. Im Jahr 2004 änderte es sich:
- Die Provokation der systematischen „Reform“,
- der Eklat beim NDR Kultur KlassikClub,
- die Veröffentlichung der Resolution der Hamburger Telemanngesellschaft im Hamburger Abendblatt und
- das Geschenk der Homepage durch die neue musikzeitung (nmz)
durchkreuzten schließlich den von NDR Kultur schleichend geplanten Prozess.