NDR - Korrespondenz

Nachfrage von Frau Kossebau
auf den Brief von Herrn Romann vom 8. Oktober 2004

Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir zu den von Ihnen aufgeführten Zahlen auch die Ausgangszahlen der Media-Analyse Juli 2002 nennen könnten

Zahlenspiegeleien, Teil 4

I. Kossebau

31. Oktober 2004

An den
Programmdirektor Hörfunk
Herrn Gernot Romann
Norddeutscher Rundfunk

20140 Hamburg

Media-Analyse;
Ihr Schreiben vom 8. Oktober 2004

Sehr geehrter Herr Romann,

mit Dank bestätige ich den Eingang Ihres Schreibens, auf das ich auf Grund von Ferienzeit erst heute antworten kann.

Wenn auch unsere Meinungen in bezug auf die inhaltliche Gestaltung des Hörfunk-Programms "NDR 'Kultur'" nach wie vor auseinandergehen, so können Sie mir sicherlich aber in bezug auf die von Ihnen genannten Zahlen, die nicht mit den mir bislang vorliegenden übereinstimmen, noch eine Ergänzung zukommen lassen.

Entgegen Ihrer Vermutung habe ich von Ihnen seinerzeit veröffentlichte Zahlen verwandt:

 NDR Kultur-Hörer in Hamburg (täglich)
 Juli 2002Juli 2004
 7.00028.000
 NDR Kultur-Hörer in Deutschland (täglich)
 Juli 2002Juli 2004
 206.000242.000

Wenn ich die von Ihnen am 8. Oktober angegebenen Gewinne:

 Niedersachsen +  13.000
Schleswig-Holstein+  11.000
Mecklenburg-Vorpommern+  10.000
 +  34.000
addiere zu dem vorher für HH reklamierten Gewinn+  21.000
und dem Ausgang Juli 2002 von+ 206.000,
so ergibt dies aus meiner Sicht die Summe von   261.000.

Wenn "NDR Kultur" gegenüber "N 3" vor 2 Jahren in den anderen Bundesländern gleich stark geblieben wäre, dann hätte also für die MA 2004/II die Zahl 261.000 stehen müssen. Die von Ihnen genannte Zahl lautet aber 242.000.

Hat also "NDR Kultur" den fehlenden Wert in den anderen Bundesländern verloren? Der Differenz beträgt immerhin 19.000 (261.000 minus 242.000).

In welchen Ländern hat sich dieser Verlust ergeben? War vielleicht die Partnerschaft mit Berlin-Brandenburg Bestandteil der "Krise" von 2002?

Deshalb wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie mir zu den von Ihnen jetzt aufgeführten Zahlen (der MA 2004/II - Juli 2004?) auch die Ausgangszahlen der Media-Analyse 2002/II (Juli 2002) nennen könnten, das heißt auch für

Niedersachsen,
Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern,

und ich würde es begrüßen, wenn Sie mir zur Vervollständigung auch die Vergleichszahlen MA 2002/II - MA 2004/II) für

Deutschlandfunk,
Deutschlandradio Berlin sowie
Klassik-Radio

überlassen könnten.

Mit Dank im voraus für diese ergänzenden Zahlen und mit freundlichen Grüßen

gez. I. Kossebau

Als absolute Zahlen für die "Hörer gestern" (Montag bis Freitag) hat Das GANZE Werk aus den verschiedenen Quellen errechnet:

Gebiet     Juli 2002     Veränderung     Juli 2004
Hamburg 7.000 plus 21.000 28.000
Mecklenburg-Vorpommern 21.000 plus 10.000 31.000
Niedersachsen 88.000 plus 13.000 101.000
Schleswig-Holstein 31.000 plus 11.000 42.000
NDR-Gebiet (von heute) 147.000 plus 55.000 203.000
Deutschland ohne NDR-Gebiet
(von heute)
59.000 minus 19.000
bzw.
minus 20.000
39.000
Deutschland 206.000 plus  36.000 242.000

Quelle für Juli 2002: Zahlen von Herrn Romann im Brief (8. Oktober 2004) und im Artikel des KlassikClub Magazins 09/2004
grün und rot: eigene Berechnungen (Rundungsfehler von 1000 sind normal)
Quelle für Juli 2004: MA-Zahlen (NDR)

Lesen Sie die Korrespondenz zwischen der Hörerin I. Kossebau und Herrn Romann:

Zahlenspiegeleien, Teil 5
29.11.2004: Herr Romann lässt die Fachabteilung antworten
Welch eine Überraschung: Die errechneten Zahlen sollen falsch sein!
Die von Ihnen formulierten Reichweitenrechnungen entbehren jeglicher wissenschaftlichen Grundlage

Zahlenspiegeleien, Teil 4
31. Oktober 2004: Frau Kossebau bittet um weitere Zahlen
Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir zu den von Ihnen aufgeführten Zahlen auch die Ausgangszahlen der Media-Analyse Juli 2002 nennen könnten

Zahlenspiegeleien, Teil 3
8. Oktober 2004: Antwort von Herrn Romann
Der Hörfunkdirektor gibt Zahlen-Geheimnisse preis - gnädigerweise
Vor allem in Hamburg, aber auch in den übrigen Sendegebieten kann sich NDR Kultur so deutlich verbessern, dass ich Ihnen die Ergebnisse nur allzu gerne offen lege

Zahlenspiegeleien, Teil 2
15. September 2004: Brief der Hörerin I. Kossebau an Herrn Romann
Zurückweisung einer Beleidigung und eine Frage zu Zahlen
Gibt es außerhalb von Hamburg nur ein Plus von 15.000 Hörern?

Zahlenspiegeleien, Teil 1
Anfang September: Der Artikel von Herrn Romann
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal
Generelle Trendwende in der Hörfunknutzung

Weitere Leserbriefe und Kommentare zu dem Artikel:
Beschwerde eines Hörers an den Intendanten des NDR, von P. Schwiesow
Nun entdecken alle Ihre Hörer wieder, was Lessing vom ‚denkenden Zuschauer/Zuhörer' schreibt Kommentar von G. Ossenbrunner, Bremen

Die Waage gleicht der großen Welt:
Das Leichte steigt, das Schwere fällt.

Lessing, zitiert von HWeblog
Es wäre ein positives Zeichen, wenn Sie sich mit dieser Bewegung in einen kritisch-konstruktiven Dialog begeben würden., Leserbrief von Tom Pause
Es wäre fair, wenn NDR Kultur mit seinen Clubmitgliedern im Magazin in einen Dialog träte, statt es als Propagandablatt zu mißbrauchen., Leserbrief von C. Meffert
Die Aufgeschlossenen, Leserbrief von M. Siebert
Nicht empfehlenswert: Medienpartnerschaft mit NDR Kultur in Niedersachsen, Leserbrief von L. Baucke
Ein dankbarer Hörer..., Leserbrief von H. Jühlke

Artikel im KlassikClub Magazin 09/2004:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, September 2004
Vorläufer-Artikel im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, 27. Juli 2004
Hauptartikel vorher im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Hörfunkprogramm kann Gegensätze gut nutzen
Leserbriefartikel von Theodor Clostermann zum Romann-Interview, 21. Juli 2004
Nicht warten, bis der Mond aufgeht
Interview von Lutz Lesle mit Programmdirektor Romann, 25. Juni 2004
NDR-Kultur: Ein Radioprogramm zum gepflegten Weghören
Bericht von Lutz Lesle über die Gründungsveranstaltung des Initiativkreises Das GANZE Werk, 17. Juni 2004