Das Ganze Werk - Kurzrezension

Vorbemerkung der Redaktion

Herbert Jühlke stellt ein Buch vor, das aus unserer Sicht in seiner Analyse sehr interessant ist, dessen Konsequenz und praktische Vorschläge wir aber nicht teilen.

In unserer Resolution haben wir beschlossen:
Wir erwarten vom Sender NDR Kultur,
• der in großen Bereichen Norddeutschlands der einzige Klassik-Sender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist,
• der als öffentlich-rechtlicher Sender einen Bildungs- und Kulturauftrag hat und
• für den jeder von uns monatlich Gebühren bezahlt,
dass er täglich zwischen 6 und 19 Uhr mindestens 4 Stunden lang Musiksendungen bringt (...).


Daraus wird deutlich, dass wir bei unserem Einsatz für ein besseres Musikprogramm auf NDR Kultur die Gebühren voraussetzen, nicht für einen Gebührenboykott sind. Unsere Berichterstattung auf www.dasganzewerk.de hat auch ständig Versuche kritisiert, die Gebühren zu senken oder sogar die Existenz der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Frage zu stellen.

Wir verteidigen also die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach außen und verlangen gleichzeitig für unsere Gebühren auf NDR Kultur ein höheres kulturelles Niveau.

Kurzrezension

„Nie wieder Rundfunkgebühren“

Von Herbert Jühlke

1. Bestandsaufnahme: Praxis der ARD und der GEZ

Wer in den letzten Wochen und Monaten intensiver Zeitungen und Zeitschriften studiert hatte, konnte sich nur noch verwundert die Augen reiben: Die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten, hier speziell die ARD, füllen zunehmend die Spalten mit Schlagzeilen wie Schleichwerbung, Korruption, Schmiergelder, Verhaftungen, Verflachung des Programme etc.

Auch die GEZ war mal wieder Thema, zuletzt im Focus 26/2005 und bei www.freenet.de. In diesem Artikel wurde u.a. auch auf das kürzlich erschienene Buch von Bernd Höcker, „Nie wieder Rundfunkgebühren - So kommen Sie da raus“, hingewiesen.

Höcker ist ein entschiedener Gegner der GEZ, in seinem bereits zweiten Buch zu dieser Materie spricht er von der unersättlichen GEZ, von deren Blasphemie als Werbestrategie.

Er stellt die Fragen,
• ob Rundfunkgebühren überhaupt Gebühren für eine nicht quantifizierbare Leistung darstellen (Kapitel 3: „Sind Rundfunkgebühren eigentlich Gebühren?“)
• ob die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten den Programmauftrag erfüllen (Kapitel 15: „Wer ist Schuld am Rundfunkelend?“) und
• ob es sich sogar um hemmungslosen Machtmissbrauch handeln könnte:

Haben Sie sich schon mal gefragt, was eigentlich die pompösen Werbeanzeigen in Zeitschriften („Mit dem Zweiten sieht man besser“ etc.) sollen? Kundengewinnung kann es ja nicht sein, denn die „Kunden“ werden ja zwangsrekrutiert. Also bleibt nur der Verdacht auf den Versuch: Dicke, teure Anzeigen für eine wohlgesonnene Presse? Und das auch noch von dem Geld der Gebührenzahler...?

2. Konsequenzen von Bernd Höcker

Der überwiegende Teil des Buches behandelt schließlich die unterschiedlichen Aspekte, die mit dem Buchtitel einschließlich eines eigenen, eigenwilligen Finanzierungsmodells für ein anspruchsvolleres Programm bereits zum Ausdruck gebracht werden. Hierzu vertritt Das GANZE Werk eine andere Meinung (siehe Vorbemerkung der Redaktion).

Kurzum, eine interessante Lektüre für EURO 7,90.
ISBN: 3-9804617-6-9, 96 Seiten, Höcker Verlag

Lesen Sie auch:

Auf Konfrontationskurs
Bernd Höcker im Gespräch über sein aktuelles Buch „Nie wieder Rundfunkgebühren!“
www.alster-net