Das GANZE Werk - NDR Rundfunkrat

6. April 2005

Bleibt es bei dem Motto:
"Eine Diskussion findet nicht statt!"?

Hörer fordern den offenen Dialog mit dem Rundfunkrat

Der Trick der Rundfunkratsvorsitzenden, das Ende der Diskussion zu verkünden, weil sie die Satire-CD "Neues aus der Norddeutschen Tiefstebene" als "geschmacklos" kritisiert, zieht nicht

Gräfin Kerssenbrock schreibt am 24. Januar 2005 an viele Beschwerdeführer:
"Die vorgenommenen Veränderungen bei NDR Kultur sind richtig.
Programmausschuß und Rundfunkrat sollen dies nach außen vermitteln."
Aber:
Von "Vermittlung nach außen" keine Spur!
Zum Beispiel: Keine öffentliche Begründung des Beschlusses.
Keine Antwort auf irgendeinen neuen Brief (soweit uns bekannt).
Einzig die spitze öffentliche Bemerkung: "Paradebeispiel für eine journalistische Entgleisung" zum ZEIT-Dossier "Rettet das Radio!", wahrscheinlich weil NDR-Hörfunkdirektor Romann dort schlecht behandelt worden sei. Auch hier nichts von ihr zur Kritik am Programm.
Zu den "vorgenommenen Veränderungen bei NDR Kultur" bisher: Schweigen!
Ihr Trick, das Ende der Diskussion zu verkünden, weil sie die Satire-CD "Neues aus der Norddeutschen Tiefstebene" als "geschmacklos" kritisiert, schockiert vielleicht im ersten Moment, zieht aber nicht und entpuppt sich als bequeme Flucht nach vorn.
Viele Hörer nehmen das nicht hin. Die meisten haben mit der Satire nichts zu tun. Viele gehören der Initiative Das GANZE Werk auch gar nicht an. Und überhaupt: Die Satire hat kein Persönlichkeitsrecht verletzt (es gab keine Schmähkritik, Formalbeleidigung oder Verletzung der Menschenwürde). Unabhängig davon, ob nun geschmacklos oder nicht, gilt der allgemein anerkannte Grundsatz zur Satire: "Die Satire steht unter dem Schutz der Kunstfreiheit mit einem weiten Rechtsrahmen." (WDR-Rundfunkrat). Gräfin Kerssenbrock handelt schließlich nicht als Privatperson, sondern als Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates. Dieser hat nach dem NDR-Staatsvertrag die Aufgabe (§ 18 Absatz 1):
Der Rundfunkrat soll die Interessen der Allgemeinheit auf dem Gebiet des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vertreten. Dabei berücksichtigt er die Vielfalt der Meinungen der Bürger und Bürgerinnen. Er wirkt darauf hin, dass der NDR seine Aufgabe nach diesem Staatsvertrag erfüllt, soweit dafür nicht der Verwaltungsrat zuständig ist.

Hörer fordern den offenen Dialog mit dem Rundfunkrat. Lesen Sie dazu:

Brief von Herrn S. aus Hamburg, 25. Februar 2005
NDR Kultur = Berieselungsanstalt mit endlosen Wiederholungen, wie in einem Paternoster
Begrenzte Auswahl aus einem riesigen Repertoire

Brief von Rudolf Kelber aus Hamburg, 25. Februar 2005
Es ist bedauerlich, dass Sie das Gespräch über Programminhalte verweigern
Rudolf Kelber ist Produzent der Satire-CD

2. Brief des Hörers L. aus Hamburg, 19. Februar 2005
Ich möchte in Anspruch nehmen, daß Sie auf meine und anderer Kritik eingehen
Sie gehen auf mein Anliegen mit der Musik-Präferenzstudie mit keinem Wort ein

Brief von Frau H. aus L., 7. Februar 2005
"Da ich in der Musikbranche tätig bin und täglich Kontakt zu Musikhörern habe, stehe ich mit meiner Meinung nicht alleine da, die Klagen häufen sich rasant!"

Lesen Sie den Brief der Rundfunkratsvorsitzenden:

Gräfin Kerssenbrock teilt den Beschluss des Programmausschusses mit
Standardbrief an die Beschwerdeführer, 24. Januar 2005
Die vorgenommenen Veränderungen bei NDR Kultur sind richtig

Lesen Sie die Antwort des Sprecherrates der Initiative Das GANZE Werk:

Schreiben an alle Mitglieder des NDR-Rundfunkrates
Antwort an Gräfin Kerssenbrock, 31. Januar 2005
Kritik an Satire sollte kein Grund dafür sein, ein Gespräch zu verweigern, in dem es um Vorschläge und berechtigte Ansprüche engagierter und besorgter Hörer geht