Das GANZE Werk - Presseschau

NDR / Kultur: Auszeichnung

Komponist Jörn Arnecke erhält den Paul Hindemith-Preis

Der in Hameln geborene Komponist Jörn Arnecke erhält den mit 20.000,- € dotierten Paul Hindemith-Preis 2004. Die Verleihung findet im Rahmen eines Festkonzertes am 2. August im Reinbeker Schloss statt. Der schleswig-holsteinische Finanzminister Ralf Stegner überreicht die Auszeichnung. Die Laudatio hält der Chefdramaturg der Hamburgischen Staatsoper, Dr. Christoph Becher.

Ein früh entdecktes Talent

Jörn Arnecke studierte Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Später war er Stipendiat am Pariser Conservatoire National Supérieur. Früh machte der 1973 geborene Arnecke mit seinem Talent auf sich aufmerksam: 1997 gewann er den Kompositionswettbewerb der Freien und Hansestadt Hamburg zum Brahms-Jahr. Ein Jahr später errang er den Förderpreis des Göttinger Symphonie Orchesters und 1999 den 1. Preis bei einem Wettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Der Nachwuchs-Komponist versteht Musik als Medium. Mit seiner Kunst möchte er sich dem Leben annähern. "Wie definieren wir Liebe, und was sind wir bereit, dafür zu tun? Wie finden wir zu einer wahrhaftigen Haltung? Solche Fragen versuche ich in Musik umzusetzen."

Auftragswerke für renommierte Opernhäuser

Für die Hamburger Staatsoper komponierte Jörn Arnecke schon zwei Auftragswerke. 2003 das abendfüllende Musiktheater "Das Fest im Meer ", 2001 erklang seine Musiktheater-Szene "Wir spielen Frieden". Ein weiteres Auftragswerk der Staatsoper wird am 8. April 2005 Premiere haben. In diesem Jahr schrieb er für die Musikakademie Rheinsberg die Farce für Musik "Drei Helden ". Die Bayerischen Staatsoper und das Zürcher Opernhaus spielten 2001 seine Kurzoper "Wieder sehen".

Der Komponist Paul Hindemith

Der Paul Hindemith-Preis wird seit 1990 alljährlich im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Matthias Pintscher (2000), Thomas Adès (2001), Jörg Widmann (2002) und Rebecca Saunders (2003). Der Komponist Paul Hindemith (1895 - 1963) gilt als wichtiger Erneuerer der Oper im 20. Jahrhundert. Seine Werke, in denen er den Rahmen der konventionell-bürgerlichen Oper aufsprengte, machten ihn berühmt. So vertonte Hindemith Texte des Malers Oskar Kokoschka und brachte ein Spiel für birmanesische Marionetten zur Aufführung.

Eine Jury unter Vorsitz des Intendanten des Schleswig-Holstein Musik Festival, Rolf Beck, entschied sich für Arnecke als Gewinner des Preises. Die Schweizer Hindemith-Stiftung, die Hamburger Stiftungen Rudolf und Erika Koch, Walter und Käthe Busche-Stiftung so wie die Gerhard Trede Stiftung schreiben den Paul Hindemith-Preis aus - es ist einer der höchst dotierten Komponistenpreise.

Quelle: www1.ndr.de/ndr_pages_std/... []

Siehe auch:
Komponist Jörn Arnecke, Homepage
Festliche Verleihung im Reinbeker Schloss durch Finanzminister Ralf Stegner, Bericht der Glinder Zeitung, 10. August 2004
Hindemith-Preisträger zwang zum Zuhören, Hamburger Abendblatt, Ausgabe Ahrensburg, 4. August 2004
Laudatio des Chefdramaturgen der Hamburgischen Staatsoper, Dr. Christoph Becher (Ausschnitt)