Das GANZE Werk - Presseschau (Dokumentation

Kölner Stadt-Anzeiger, 9. Dezember 2005

Eine Meldung zum Deutschlandfunk, auf den viele Hörer ausgewichen sind, die NDR Kultur mit den aufdringlichen Wortbeiträgen und der Musikstückelei nicht mehr ertragen

Deutschlandfunk will künftig jünger klingen

Der Kölner Informationssender überarbeitet sein Programm

Von Barbara Bückmann

Der Deutschlandfunk (DLF) erweitert ab Januar sein Programm. Nach dem Relaunch des Schwesternsenders Deutschlandradio Kultur nimmt Programmdirektor Günter Müchler nun vorsichtige Veränderungen an der Kölner Welle vor. Seine Pläne stellte er gestern in Berlin vor. Der klassische Informationssender soll danach vom Auftritt her etwas jünger, weiblicher und ein kleines bisschen verspielter werden. Vom 2. Januar an werden die Hörer mindestens dreimal täglich mit dem „Gedicht des Tages“ überrascht. Es ist höchstens eine Minute lang, die Auswahl reicht von Heinrich Heine bis Heiner Müller.

Merkliche Neuerungen gibt es beim Sound des DLF: Das auf grundsolide Polit- und Wirtschaftsberichterstattung konzentrierte Programm, das akustisch eher „kühl und männlich“ anmutet, solle sich künftig „runder, geschmeidiger, moderner“ anhören, so Müchler. Künftig ist mehr Jazz, auch Pop und insgesamt mehr Mainstream zu hören, immer instrumental, Klassik nie. Der Programmchef möchte damit ein jüngeres und verstärkt weibliches Publikum ansprechen, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Weitere Neuerungen sind geplant: So gibt es künftig am Wochenende mehr politische Informationen, in der Woche mehr Verbraucher-Service und eine neue Sendung für die Generation der um die 50-Jährigen („Lebenszeit“).