Das GANZE Werk - Rettet „Bayern 4 Klassik“ auf UKW

KIZ (Kulturinformationszentrum), 14. November 2006
veröffentlicht von der Leipziger Redaktion der neuen musikzeitung (nmz)

Zitat:
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten unterliegen anderen Ansprüchen und programmatischen Ausrichtungen als private Sender.
Für eine bezüglich ihrer Hörerschaft und deren zu erwartenden Hörgewohnheiten noch völlig konturlosen neuen Welle ein erprobtes, auf gesunden Beinen stehendes Musik-Vollprogramm aufs Spiel zu setzen, kommt einem Schildbürgerstreich gleich.

Resolution der Delegiertenversammlung des Bayerischen Musikrates

Die Delegierten der 57 im Bayerischen Musikrat zusammengeschlossenen Verbände, Organisationen und Einrichtungen der Laienmusik und des professionellen Musizierens verfolgen mit Sorge die laufenden Diskussionen über die zukünftige Ausgestaltung und Verbreitung der Programme des Bayerischen Rundfunks. Aktueller Anlass ist die Diskussion über den Fortbestand von Bayern4Klassik auf UKW.

Mit aller Entschiedenheit wenden wir uns gegen alle Versuche, dem renommierten Musikkanal die Verbreitung über UKW zukünftig zu versagen.

In den 26 Jahren seines Bestehens hat sich Bayern4Klassik weithin Anerkennung und Zuspruch erworben. Es ist zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte geworden. Weit über die Bundesrepublik hinaus gilt B4 als vorbildliches, qualitativ hoch stehendes, vielfältiges und flexibles klassisches Musikprogramm. Mit seinem facettenreichen Erscheinungsbild, das sich zwischenzeitlich hin zu Filmmusik und Programmanteilen für junge Hörer geöffnet hat, gilt es als ausgesprochen zeitorientiert, ohne den Bezug zu seiner klassischen Grundkonzeption verloren zu haben.

Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten unterliegen anderen Ansprüchen und programmatischen Ausrichtungen als private Sender. Für eine bezüglich ihrer Hörerschaft und deren zu erwartenden Hörgewohnheiten noch völlig konturlosen neuen Welle ein erprobtes, auf gesunden Beinen stehendes Musik-Vollprogramm aufs Spiel zu setzen, kommt einem Schildbürgerstreich gleich.

Deshalb fordern wir die Verantwortlichen im Bayerischen Rundfunk auf: „Hände weg von einem der Aushängeschilder des BR!“ und erinnern zugleich an die ebenso scharfsinnige wie stimmige Ermahnung des vormaligen Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Dr. Albert Scharf „Kultur rechnet sich nicht, aber sie zahlt sich aus!“

Verfasser:
Peter Jacobi (Vizepräsident des Bayerischen Musikrats und Rundfunkrat beim Bayerischen Rundfunk)

Unterschriften-Sammlung des Bayerischen Musikrat

Nachfolgend nochmal der Aufruf des Bayerischen Musikrates zu einer Unterschriften-Aktion für den Erhalt von Bayern 4 Klassik, abzurufen unter http://www.bayerischer-musikrat.de:

Der Bayerische Musikrat ist alarmiert über Pläne, beim Bayerischen Rundfunk eine sog. "Junge Welle" zu Lasten der UKW-Frequenz des Programms Bayern4Klassik einzurichten.

Bayern4Klassik muss auch weiterhin mit dem herkömmlichen Antennenradio und im Auto empfangen werden können, um insbesondere die traditionellen Stammhörer nicht auszugrenzen. Für sehr viele Hörer ist dies die einzige Empfangsmöglichkeit.

Auch die Konferenz der Landesmusikräte im Deutschen Musikrat hat auf ihrer Frühjahrssitzung 2006 gefordert, dass der Zugang zu den Hörfunkprogrammen mit klassischer Musik ohne technische Erschwernisse allen Bevölkerungsschichten auch weiterhin möglich sein muss.

Der Bayerische Musikrat verschließt sich nicht gezielten Sendekonzepten für junge Hörer und begrüßt ausdrücklich diskutierte Vorhaben, den „Zündfunk“ entsprechend auszubauen und die Kinder- bzw. Jugendsendungen „DoReMikro“ und „19.4“ häufiger auszustrahlen. Er unterstützt auch zusätzliche digitale Jugendangebote im Rundfunk, zumal es für Jugendliche selbstverständlich ist, sich aus dem Internet Sendungen herunterzuladen. Er widersetzt sich jedoch sämtlichen Tendenzen, die Empfangsmöglichkeit für klassische Musik auf UKW einzuschränken oder womöglich ganz aus dem UKW-Netz zu verbannen. Dies wäre der Einstieg in die Abschaffung von Bayern4Klassik. Auch wäre dann der BR die erste ARD-Sendeanstalt, welche auf die Ausstrahlung von klassischer Musik auf UKW de facto verzichten würde.

Unterstützen auch Sie die Unterschriftensammlung des Bayerischen Musikrats

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