NDR Kultur - kein Genuss: Zu viel Fehler

Fehler, Werbegerede und Moderatorengeschwätz auf NDR Kultur
Beispiele der Zeit vom 4. bis 6. Oktober 2006

Kundige werden geschockt und andere verdummt

NDR Kultur hat einen Kultur- und Bildungsauftrag, von einem Verdummungsauftrag ist uns nichts bekannt

Richtigstellungen:
• Die Berliner Philharmonie ist nicht die „Schwangere Auster“
• Nicht Wilhelm Busch hat „den Comic erfunden“ (Mitte 19. Jh.), sondern spätestens der Schweizer Rodolphe Töpffer (1833)
• Joseph Haydn hat nicht „Trompetenkonzerte für die Ventiltrompete“ komponiert, sondern ein Konzert für die Klappentrompete
„In der Barockzeit haben die Trompeten“ nicht nur „wie Fanfaren geklungen“, sondern waren ab dem 8. Naturton aufwärts melodiefähig (barocke Trompetenkunst des Clarinospiels)
• Über dem NDR-Sendegebiet geht die Sonne nicht in 4 Minuten, sondern in 30 Ninuten auf

25 Violin-Konzerte von Vivaldi in C-dur kommen in Frage

Mittwoch, 4. Oktober 2006, 7.08 Uhr

Moderation von NDR Kultur:
„Sie haben es einfach drauf, die Musiker des Venice Baroque Orchestras unter Andrea Marcon gemeinsam mit dem Geiger Giuliano Carmignola, Vivaldi ist ihre Leidenschaft, und das hört man ihren Aufnahmen auch immer wieder an. Allegro, der 3. Satz aus dem C-Dur-Konzert von Antonio Vivaldi. Und dieses exzellente Ensemble ist demnächst auch live bei uns im Norden zu erleben, am 19. Oktober in der Hamburger Laeiszhalle, natürlich mit Vivaldi. NDR Kultur, am Mittwoch Morgen, um genau acht Minuten nach sieben. Wir begleiten Sie in den neuen Tag. Seit gestern Abend ist [Sprechfehler] Frankfurt am Main wieder Schauplatz der größten Bücherschau der Welt, die 58. Frankfurter Buchmesse hat ihre Pforten geöffnet, und wir berichten gleich über den Auftakt.“
[Keine Angabe der nächsten Musik] [44 sec]

Kommentar:
Im Eifer des Geredes zu Werbezwecken (Konzert in der Hamburger Laeiszhalle und NDR-Eigenwerbung für Sendungen zur 58. Frankfurter Buchmesse) und weil auf NDR Kultur Werkverzeichnisnummern meistens wegfallen, spricht der Moderator in seinen wenigen Worten zum Musikstück nicht von einem, sondern von dem Violin-Konzert Vivaldis in C-dur. Aus dem von Michael Stegemann sortiert zusammengestellten Werkverzeichnis sieht man leicht, dass es damit eine Auswahl unter 25 Konzerten gibt.

Die Sonne bringt die Wichtigtuerei an den Tag

Donnerstag, 5. Oktober 2006, 7.30 bis 7.35 Uhr

Moderation von NDR Kultur, 7.30 Uhr:
„Der 3. Satz, die Polonaise, aus dem Klarinettenkonzert Nr. 4 B-dur von Jean Xavier [falsch ausgesprochen: Saivier] Lefèvre, Eduard Brunner spielte zusammen mit dem Münchner Kammerorchester, hier einmal unter Leitung von Reinhar Goebel. Schönen Donnerstag Morgen, die Zeit jetzt: sieben Uhr dreißig, halb acht.“
Trailer: Jingle + „NDR Kultur - hören und genießen.“ [23 sec]
[Unmittelbar danach: Musik von Edvard Grieg, Dauer: 3.55 min]

Moderation von NDR Kultur, 7.34 Uhr:
Über diese Musik ist am Morgenhimmel die Sonne aufgegangen. Vor wenigen Minuten, wenn auch nicht überall sichtbar im Norden, so doch hörbar dank Edvard Grieg, der die Morgenstimmung wunderbar eingefangen hat mit seinem gleichnamigen Stück aus der Peer-Gynt-Suite Nr. 1. Gespielt hat für uns das Philharmonische Orchester Oslo unter Mariss Jansons. Dieser Dirigent hat eine Pause verordnet bekommen. Mariss Jansons muss heute und morgen zwei Konzerte in München absagen, eine ärztliche Untersuchung hat ihm vier Tage Dirigierverbot eingebracht. [10 sec weiter so]. NDR Kultur, jetzt haben wir es fünf Minuten nach halb acht.
[Keine Angabe der nächsten Musik]

Kommentar:
Ein Naturwunder auf NDR Kultur, 30 Minuten schrumpfen zu 4 Minuten zusammen. In Penkun (Kreis Uecker-Randow) ging die Sonne um 7.11 Uhr auf, westlich von Nordhorn um 7.41 Uhr. Der Autofahrer, der uns den Vorfall zuerst meldete, fuhr schon am helllichten Tag und wunderte sich. Selbst der Moderator in seinem Studio in Hamburg hatte den Sonnenaufgang schon hinter sich: um 7.28 Uhr. Gleich danach, um 7.30 Uhr, hatten dann aber der Jingle und der Werbespruch „NDR Kultur - hören und genießen.“ Vorrang und die Hörer noch keine Ahnung davon, in welcher Stimmung sie sich zu befinden hätten. Der Einzelsatz aus der Peer-Gynt-Suite Nr. 1 heißt übrigens „Morgenstimmung“ und nicht „Sonnenaufgang“. Wenn der Sender mit der Musik schon unbedingt Bezug zum Wetter nehmen will, war das Gerede also überhaupt nicht nötig. Es war schlicht und einfach Wichtigtuerei.

So nebenbei: Warum wird von demselben Konzert um 6.15 Uhr das Finale und um 10.17 Uhr der 1. Satz gespielt?

5.10.2006, Klassisch in den Tag, 6.15 Uhr
Haydn, Joseph (1732-1809)
Violoncellokonzert C-dur, Hob. VIIb:1, daraus: Finale. Allegro molto (3. Satz)
Du Pré, Jacqueline (Violoncello)
English Chamber Orchestra, London
Ltg.: Barenboim, Daniel

5.10.2006, Matinee, 10.17 Uhr (ohne Ankündigung)
Haydn, Joseph (1732-1809)
Violoncellokonzert C-dur, Hob. VIIb:1, daraus: Moderato - Cadenza (1. Satz)
Du Pré, Jacqueline (Violoncello)
English Chamber Orchestra, London
Ltg.: Barenboim, Daniel

Freitag, 6. Oktober 2006, 14 bis 19 Uhr:
Ein rabenschwarzer Nachmittag für die Hörer von NDR Kultur

Ein öffentlich-rechtlicher Kultursender veranstaltet ein „Privatkonzert“, und zwar nur für diejenigen, die an einer Werbeaktion teilnehmen und dabei Glück haben, und sagt Falsches zur richtigen Lösung

Freitag, 6. Oktober 2006, 15.45 bis 16.10 Uhr

[Nach der Musikabsage:] Moderation von NDR Kultur, 15.45 Uhr:
„Sie ist eine versunkene Klangwelt, die Welt der Lautenmusik, zart, filigran, fremd und doch vertraut, und einem, dem es gelingt, diese Welt zum Leben zu erwecken, das ist der Lautenist Joachim Held, und dafür wird er in diesem Jahr ausgezeichnet mit dem Echo Klassik Preis. Nächste Woche, da spielt Joachim Held exklusiv für Sie, am Dienstag im NDR Kultur Studio bei unserem Foyerkonzert, am Dienstag den 10. Oktober um 18 Uhr, und die Karten für dieses Konzert können Sie nicht kaufen, die können Sie nur gewinnen, und zwar jetzt bei mir, wenn Sie mir folgende Frage beantworten: 1963 ist er geboren, der Lautenist Joachim Held, und wir wollen von Ihnen wissen: Welches berühmte Konzerthaus wurde in diesem Jahr eröffnet, war es die Berliner Philharmonie, die Hamburger Laeiszhalle oder das Amsterdamer Concertgebouw? Nicht ganz einfach, Architekturkenner werden es vielleicht etwas leichter haben. Gewinnen Sie Karten für ein exklusives Konzert am kommenden Dienstag, es ist der 10. Oktober, um 18 Uhr mit dem Lautenisten Joachim Held. Rufen Sie jetzt an, 01805 [XYZ], 12 Cent kostet der Anruf pro Minute aus dem deutschen Festnetz“. [usw., weitere Wiederholungen] [1.28 min]
[Unmittelbar danach ohne konkrete Ansage: Lautenmusik, Dauer: nur 1.58 min]

Moderation von NDR Kultur, 15.49 Uhr:
„Wolf Jakob Lauffensteiner hat diese Musik geschrieben. Das war die Courante aus seiner Suite in D-dur, und der Lautenist, der hier gespielt hat, war Joachim Held. [Erneuter Aufruf zum Ratespiel und zur Beteiligung am Exklusivkonzert von NDR Kultur] Die Telefone glühen schon, vielleicht haben Sie ja trotzdem noch Glück“ [usw.].
[Keine Angabe der nächsten Musik]

Moderation von NDR Kultur, 16.09 Uhr:
„Die Akademie für Alte Musik Berlin spielt Wolfgang Amadeus Mozart, das war der 1. Satz aus der Sinfonie Nr. 21 in A-dur. Karten konnten Sie gewinnen bei uns, für ein Konzert mit dem Lautenisten Joachim Held, in der nächsten Woche im NDR Kultur Studio in Hamburg, und wir wollten von Ihnen wissen: Im Geburtsjahr von Joachim Held, 1963, welches Konzerthaus wurde da fertiggestellt?, und die richtige Antwort war: Die schwangere Auster, die Berliner Philharmonie. Allen, die gewonnen, haben, viel Vergnügen bei diesem aufregenden Privat[s]konzert im Foyer des NDR-Kultur-Studios in Hamburg, wir werden Sie gleich zurückrufen.“
[Keine Angabe der nächsten Musik: Smetana]

Kommentar:
Nicht nötig.
Zitat aus Wikipedia: „Die Kongresshalle ist ein Gebäude im Tiergarten in Berlin. Dem Berliner Volksmund wird auch die Bezeichnung ‚Schwangere Auster‘ nachgesagt.“
Und ein kleiner Hinweis: Wenn man schon mit Kosenamen operieren will - damals wurde die Berliner Philharmonie „Zirkus Karajani“ (in verschiedenen Schreibweisen) genannt.

Auch wenn „der Herbst“ „grau und trüb“ ist, NDR Kultur führt uns „wunderbar“ durch „solche Fälle“: ein Satz aus der „Pastorale“

Freitag, 6. Oktober 2006, 16.16 bis 16.27 Uhr

Moderation von NDR Kultur, 16.16 Uhr:
„James Levine und die Wiener Philharmoniker mit der Ouvertüre zur Verkauften Braut von Friedrich Smetana.
Lange hat er uns ja hingehalten, der Herbst, hier ist er da, wie es sich gehört, grau und trüb, und ich habe hier Musik für solche Fälle, geschrieben von Ludwig van Beethoven, sonnige Musik, hier kommt der 1. Satz aus seiner Pastorale mit dieser wunderbaren Überschrift: ‚Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande.‘“

[Keine Angabe der Interpreten: Beethoven]

Moderation von NDR Kultur, 16.27 Uhr:
„Der 1. Satz aus der Pastorale, der Sinfonie Nr. 6 von Ludwig van Beethoven, gespielt von Bruno Weil und dem kanadischen Ensemble Tafelmusik.“
[Keine Angabe der nächsten Musik: Händel, Dauer: nur 1.01 min!].

Anmerkung:
So eine Überschrift zu einem Musiksatz? Da hat der Moderator sich aber ge„wundert“ ...

Ehre, wem Ehre gebührt

Freitag, 6. Oktober 2006, 16.26 Uhr

Moderation von NDR Kultur:
„Eine kleine Bourrée aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel mit den English Baroque Soloists unter John Eliot Gardiner.
‚Superman‘, ‚Micky Maus‘, ‚Tim und Struppi‘, ‚Asterix und Obelix‘, und wie sie alle heißen, die Comic-Stars. Ob es sie wohl geben würde, wenn er ihn nicht erfunden hätte, Wilhelm Busch, den Comic? Ja doch, wahrscheinlich. Der Comic musste einfach erfunden werden, und trotzdem, Wilhelm Buschs Bildergeschichten von ‚Fips dem Affen‘, ‚Max und Moritz‘, ‚Hans Huckebein‘ sind legendär und genial gemacht.“

[Es folgt die Anmoderation zu einem Bericht über das Wilhelm-Busch-Museum in Mechtshausen bei Seesen.]

Zitate aus Wikipedia:
„Deutschland vor 1945
Der deutsche Comic hat viele frühe Vorläufer. Im 19. Jahrhundert verfasste Wilhelm Busch viele Bildergeschichten, die in ihrer Verdichtung mehrerer Handlungen in einem Bild ein wesentliches Element des Comics etablierten. Etwa zeitgleich finden sich in der Satire-Zeitung ‚Simplicissimus‘ viele Karikaturen, die auch international hochgeschätzt wurden. Weitere Titel: ‚Kladderadatsch‘ und ‚Der wahre Jakob‘.“


„Schweiz
In der Westschweiz sind Comics (Bandes dessinées) eine klassische Erzählform. Diese Tradition wurde von Rodolphe Töpffer begründet, der 1833 die ‚Literatur im Bilde‘ erfand und als Universitätsprofessor in Genf unterrichtete. Im engen kulturellen Austausch mit dem französischen Sprachraum (Frankreich und Belgien) wurden in der Westschweiz seit Mitte des 19. Jahrhunderts Bildergeschichten produziert.“


Kommentar zur Moderation von NDR Kultur: Die Sprache von Werbetreibenden.

Es ist wirklich zum „Weinen“ mit der Moderation auf NDR Kultur

Freitag, 6. Oktober 2006, 16.34 Uhr

Moderation von NDR Kultur:
„Sie hören NDR Kultur mit Musik von Antonio Locatelli, das war der 1. Satz aus dem Concerto grosso in D-dur, gespielt von der Capella Istropolitana.
Franz Schubert, seine Sinfonie Nr. 2, er hat sie wohl nur von einem Schulorchester gespielt gehört. Wahrscheinlich würde er weinen, wenn er erleben könnte, wie sie klingt, wenn das Chamber Orchestra of Europe diese Musik spielt. Hören Sie aus der Sinfonie Nr. 2 den 1. Satz.“

Kommentar:
Er würde sich „wundern“, warum es seine Sinfonien bei anderen Rundfunkanstalten komplett gibt, bei NDR Kultur immer nur satzweise. Den ersten Satz der Sinfonie Nr. 2 hatte er schon 1814 komponiert, 1815 vollendete er die Sinfonie als Gesamtkunstwerk (siehe Wikipedia).

Die primitive Vorstellung einer Dressur - Der Moderator greift die Ehre von Musikern an

Freitag, 6. Oktober 2006, 17.10 Uhr

Moderation von NDR Kultur:
„Reinhard Goebel und die Musica Antiqua Köln mit dem 4. Satz aus der Orchestersuite Nr. 1 von Francesco Maria Veracini.
Versuchen Sie mal,
[schnell:] ‚Gesundheitsversicherungssystemkompromiss‘ in schnellem Tempo, immer wieder zu sagen, 14 Minuten lang, dann wissen Sie [betont:] ungefähr, wie sie sich fühlen, die Orchesterschlagzeuger, die die kleine Trommel spielen, im Bolero vom Maurice Ravel.“

Musikalische Märchenstunde (in nur einer Minute)

Freitag, 6. Oktober 2006, 17.54 bis 17.58 Uhr

Moderation von NDR Kultur, 17.54 Uhr:
„Iona Brown und die Academy of St. Martin-in-the-Fields mit dem Concerto grosso in B-dur aus dem opus 3 von Georg Friedrich Händel.“ [Nr. 1 oder Nr. 2?]
Trompeten, sie haben in der Barockzeit geklungen wie Fanfaren, sie konnten nur die Naturtonreihen spielen, ähnlich wie das Waldhorn, das klingt heroisch, aber etwas eintönig. Joseph Haydn, der war dann der erste, der Konzerte komponiert hat für die [betont:] Ventiltrompete, eine Innovation zu seiner Zeit, das Instrument konnte plötzlich so viel mehr: wendig virtuos spielen, trillern in den höchsten Tönen und weinen in melancholischen Tiefen. Das Publikum muss fasziniert gewesen sein. Diese Trompetenkonzerte, die hat der Trompeter Wolfgang Bauer jetzt neu eingespielt auf seiner CD, gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und Ruben Gazarian. Hören Sie aus dieser Produktion den 2. Satz aus dem Trompetenkonzert in Es-dur von Joseph Haydn.“
[Joseph Haydn, Satz 2 des Trompetenkonzerts in Es-dur]

Moderation von NDR Kultur, 17.58 Uhr:
„Die neue CD des Trompeters Wolfgang Bauer, hier spielt er gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und Ruben Gazarian die Trompetenwerke von Joseph und Michael Haydn. Das war Joseph Haydn, der 2. Satz aus dem Trompetenkonzert in Es-dur.“

Richtigstellungen (unter anderem nach Wikipedia)
1. Nicht nur Fanfarenklänge: „Der Tonumfang (der Barocktrompete) war auf die Naturtonreihe beschränkt, deren vierte Oktave (Clarinregister) eine vollständige Skala bereitstellt. Die Beherrschung dieser hohen Lage, das sogenannte Clarinblasen, gilt als die hohe Kunst barocker Trompetenmusik.
2. Die Klappentrompete, für die Joseph Haydn schrieb, ist ein Vorläufer der Ventiltrompete: „Versuche, die Trompete mit Grifflöchern auszustatten, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelgentlich unternommen, kamen aber bis in die 90er Jahre nicht über ein Experimentierstadium hinaus. Erst die von Anton Weidinger gebaute Klappentrompete konnte Publikum und Kritik überzeugen. Für dieses Instrument schrieb Joseph Haydn 1796 ein Konzert, das bis heute das Standardwerk für Trompeter schlechthin ist.“
3. Joseph Haydn hat nur ein Trompetenkonzert komponiert.

4. Die Klappentrompete hatte einen etwas dumpfen Klang: „Aufgrund der Bohrungen im Metallkorpus ging der glänzende Trompetenklang verloren.“ (Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig, siehe auch den Erfahrungsbericht des Trompeters Reinhold Friedrich mit Klappen- und Ventiltrompete beim Spielen des Haydn-Konzerts).

Späteres Modell einer Ventiltrompete von Heinrich Stölzel
5. Die Ventiltrompete, von der der Moderator so wundersam spricht, wurde erst ab 1813 entwickelt: „Die aus Schlesien stammenden Musiker Heinrich Stölzel (Hornist) und Friedrich Blühmel erfanden 1813 die so genannten Drehbüchsenventile, die den Luftstrom umleiten. Seit 1830 ist die heutige Bauform mit drei Ventilen bekannt (...). Das heute in der sogenannten Deutschen Trompete gebräuchliche Drehventil erhielt seine endgültige Ausformung vermutlich 1832 bei Joseph Riedl in Wien.“ (Wikipedia, siehe oben)
Wir empfehlen dem Moderator zum genaueren Studium des von ihm angesprochenen Themas den ausführlichen Artikel eines Magazins in der Schweiz.

Aus der letzten Moderationsstunde: ein ungewöhnlicher Versprecher

Freitag, 6. Oktober 2006, 18.07 Uhr

Moderation von NDR Kultur:
„Hartmut Haenchen und das Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach" mit Musik von Carl Philipp Emanuel Bach, das war der 3. Satz der Sinfonie in Es-dur.“ [Wq 179 oder 183.1?]
„Der Gitarrist Marco Socías, geboren ist er in Málaga, und seine Eltern waren Pianisten, und das schon seit mehreren Generationen. Wahrscheinlich waren sie erst einmal skeptisch, als sie gehört haben, dass ihr Sohn Gitarre spielen möchte.“ [usw.: Moderation zum Adagio des Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo].

Zusammengestellt nach mehreren Hörermeldungen, eigenen Aufzeichnungen an den drei Tagen und Internet-Recherchen von Theodor Clostermann, 5. bis 10. Oktober 2006