Das GANZE Werk - Presseschau

DIE WELT, 10. März 2005

Neue Hörfunk-Analyse verzeichnet wenig Veränderungen im Nutzerverhalten - Hördauer leicht von 220 auf 213 Minuten gesunken - In Hamburg wurden 2.136 Personen am Telefon interviewt

Radio Hamburg legt erneut bei Marktanteil und Reichweite zu

Das nach der Reform bei den Hörern heftig umstrittene Klassik-Programm NDR Kultur sei „auf dem richtigen Weg“, so Plog (NDR Intendant).

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Die Platzhirsche gewinnen leicht hinzu, die kleineren Privatsender müssen geringe Verluste hinnehmen. Das ist aus Hamburger Sicht das Ergebnis der aktuellen Media-Analyse Hörfunk (MA 2005/I), die gestern bundesweit vorgelegt wurde. Danach konnte Radio Hamburg erneut zulegen und seinen Marktanteil in der Hansestadt gegenüber der letzten Umfrage von 25 auf 25,4 Prozent steigern (Mo-Fr 5-24 Uhr). Der Marktanteil sagt aus, wie hoch der Anteil der Hördauer eines Senders an der Gesamthördauer von Radiosendungen ist. Diese ist in Hamburg von 220 auf 213 Minuten gesunken.

Auf dem zweiten Platz behauptete sich NDR 90,3. Die Hamburg-Welle, die zuletzt Einbußen hinnehmen mußte, erreichte einen Wert von 19,2 Prozent. In der letzten MA im Juli 2004 waren es 17,7 Prozent gewesen. NDR 1 Welle Nord landete mit 11,3 Prozent erneut auf dem dritten Hamburg-Platz. Diesen Rang hatte das Schleswig-Holstein-Programm im letzten Jahr von NDR 2 übergenommen; dieser Sender kommt aktuell auf einen Marktanteil von 9,4 Prozent.

Bei der Reichweitenzahl „Hörer pro durchschnittliche Stunde“, die für die Werbepreise entscheidend ist, konnte Radio Hamburg seinen Wert um 3,4 Prozent auf 211.000 Hörer verbessern. NDR 2 verzeichnete ein Minus von 5,2 Prozent und kam auf 607.000 Hörer.

Bei Radio Hamburg, zum 18. Mal in Folge Klassenbester, knallten die Champagnerkorken; alle Mitarbeiter dürfen sich über einen Tag Sonderurlaub freuen. „Auf diesem hohen Niveau immer noch mehr Hörer und Marktanteile zu gewinnen ist schon fast unheimlich“, sagte Geschäftsführer Stephan Schwenk. „Alle anderen City-Radios in Deutschland haben verloren, Radio Hamburg dagegen legt noch zu.“

Freuen konnte sich auch NDR-Intendant Jobst Plog über das Gesamtergebnis der öffentlich-rechtlichen Senderfamilie: „Wir haben auf hohem Niveau noch zugelegt und erreichen mit unseren vier Landesprogrammen und den vier länderübergreifenden Radioprogrammen täglich mehr als die Hälfte des Radiopublikums im ganzen Norden.“ Das nach der Reform bei den Hörern heftig umstrittene Klassik-Programm NDR Kultur sei „auf dem richtigen Weg“, so Plog. Der Sender konnte seinen Anteil auf 1,9 Prozent ausweiten, liegt allerdings weiter hinter Klassik Radio mit 2,3 Prozent.

Die MA wird zweimal jährlich, jeweils im März und Juli, erhoben. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) befragte dafür bundesweit 60.000 Menschen nach ihren Lieblingsprogrammen. In Hamburg wurden 2.136 Personen am Telefon interviewt.

In Schleswig-Holstein wurde der Privatsender RSH zum neunten Mal in Folge Marktführer mit einem Anteil von 30,3 Prozent vor der Welle Nord (26 Prozent) und NDR 2 (10,8 Prozent). Der Privatsender habe mit zahlreichen Aktionen, Events und Gewinnspielen beim Hörer punkten können, sagte ein Sprecher. cor