Kulturwellen im Nord-Süd-Profil

Frequenzbereiche

Kultur im HiFi-Sound

Von Ludolf Baucke

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Passionierte Radiohörer haben sich schon darüber gewundert, dass live übertragene und gleichzeitig von verschiedenen Kulturprogrammen gesendete Konzerte einschließlich des Beifalls sehr unterschiedlich klingen - entweder luftig und transparent oder merkwürdig zusammengepresst.

Des Rätsels Lösung liegt in unterschiedlich gesendeten Frequenzgängen. Die obere Hörgrenze des Menschen liegt maximal bei 21.000 Herz (21 kHz) und sinkt altersabhängig bis 12.000 Herz (12 kHz). Enzyklopedie Wikipedia: „Das menschliche Ohr hört Töne etwa von 16 Hz bis 20 kHz, der Bereich ist jedoch individuell verschieden. Man sollte bei Erwachsenen eher von einer üblichen Bandbreite des Hörvermögens von etwa 20 Hz bis 16 kHz ausgehen.“ Eine im Frequenzbereich eingeschränkte Übertragung mindert zwar die für das gesprochene Wort entscheidende Verständlichkeit nicht, wohl aber das für Musik besonders wichtige Klangbild.

Die Zeitschrift „Stereoplay“ testete in ihrem Märzheft drei insgesamt „sehr gut“ bewertete Empfänger der von allen ARD-Anstalten via Astra in der neuen Universal-Digital-Norm DVB-S (DigitalVideoBroadcasting-Satellite) ausgestrahlten Programme und lieferte unter dem Stichwort „Sendungsbewusst“ gleich eine sendetechnische Rangtabelle.

Dieser Übersicht zufolge platzieren sich die bis 20 kHz übertragenden Hörfunkprogramme Bayern 4 Klassik, SWR 2, WDR 3 und hr 2 an oberster Stelle. Die drei erstgenannten Kultursender übertragen bereits jetzt Hörspiele und Konzerte im mehrkanaligen Format - hr 2 wird diesem Beispiel folgen, wenn am 23. Juni das Eröffnungskonzert des Rheingau Musik Festivals live gesendet wird.

Die weiteren Kulturprogramme teilen sich in zwei Gruppen. Während MDR Figaro, RBB Kulturradio und SR 2 KulturRadio bis 20 kHz, aber ohne den neuen Mehrkanalton senden, bescheiden sich Deutschlandradio Kultur und NDR Kultur mit 15,5 kHz als oberster Frequenz.

abgeschlossen am 23. Mai 2007

Lesen Sie aus den Veröffentlichungen der Initiative Das GANZE Werk (Nord):

• Radiokultur in Deutschland zweigeteilt?
Kulturwellen im Nord-Süd-Profil
Kurzfassung und Broschüre einer kollektiven Höraktion (8. August 2006, 15 bis 17 Uhr)
Programmvorschläge der Initiative Das GANZE Werk (Nord)
Beschluss vom 9. April 2006 für die Podiumsdiskussion am 8. Juni 2006 in Hamburg