Das GANZE Werk - Presseschau

HÖRZU, 28. Februar bis 5. März | Nr. 09/2004

Radio-Programm

NDR Kultur: Hörer sauer

Doch die neue Programmlinie wird beibehalten

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"Kultur hat ein Programm!" So wirbt der NDR für seine seit 1. Januar neu gestaltete Kultur-und Klassik-Welle. "Wir machen keine Abstriche an der Qualität", hatte NDR-Kultur-Chefin Barbara Mirow (Foto) versprochen. Mancher treue Hörer scheint davon nicht überzeugt zu sein, besonders was die populäre "Matinee" (Mo. bis Fr. 9.05 bis 12.00 Uhr) betrifft. Die zuvor "beste Sendung" sei nun "von der Magazinitis erfasst" worden, so steht es in Leserbriefen an HÖRZU, die die "Verflachung" der Werkauswahl und die "nervenden Jingles" beklagen. Vor allem enttäuscht, dass die zu erwartende Musik nicht mehr vorher bekanntgegeben wird: "Klassische Musik ist doch keine 'Berieselungsmusik', sondern etwas, das man mit Genuss zu hören beabsichtigt."

Tatsache aber ist: Es wird mehr nebenbei als zugehört. Dafür sprechen die Umfragen - und der Erfolg des privaten Konkurrenten Klassik Radio! Drum rieseln nun auch bei NDR Kultur "leichtere" Klassik-"Hits" durch den Tag. Qualität dokumentieren stündliche Nachrichten und Infos über aktuelle Kultur im Lande und weltweit sowie Themensendungen, Konzerte oder Opern als Einschaltprogramm am Abend. Stammhörer sollen so gehalten, jüngere Kulturinteressierte hinzu gewonnen werden. Ob's gelingt?    rumi

Dies ist der erste uns bekannte Artikel, der von Hörerprotesten zu dem neuen Programm von NDR Kultur berichtet.

Danke, daß Du für gute Musik streitest!

Ein Mitglied der Hamburger Telemann-Gesellschaft schrieb dazu an den Initiator der Resolution "Kritik an NDR Kultur", die am 25. April beschlossen wurde und zur Gründung der Initiative das GANZE Werk führte:

Hamburg, 29. Februar 2004

Lieber Theo! Danke, daß Du für gute Musik streitest! Hier siehst Du, daß auch andere unzufrieden sind, ich auch - aber ich kann nicht mehr streiten, sondern hole mir dann mein eigenes Programm (mit) Telemann-C.D.'s!

Herr Clostermann hatte gerade nach mehreren E-Mails mit konkreten Kritik-Beispielen am Programm und nach einer Beschwerde, dass diese gar nicht beantwortet wurden, den ersten Brief von Musikchef Michael Schreiber erhalten.