Positive Hörerlebnisse mit Kulturradios in Deutschland

Vorbemerkung
Wir haben Kulturradio-Hörer gebeten, uns positive Hörerlebnisse mitzuteilen. Aus den Zuschriften, die auf alle deutschen Kultursender eingehen, haben wir in der Zeit vom 27. Juni bis 14. November 2007 jeweils mittwochs einen neuen Bericht veröffentlicht.

Fazit 2: Allgemeine Auswertung

Wege zur Musik
22 eingesandte positive Hörerlebnisse: Bausteine einer qualitativen Erhebung
Lesen Sie in der allgemeinen Auswertung folgende Schwerpunkte:
• Längere Sendestrecken, stilistische Vielfalt, Kompetenz
• Aktive Hörer oder Nebenbeihörer aus der Sicht eines Interpreten
• Quantitative und qualitative Medienforschung
Ludolf Baucke, 10. Januar 2008

Fazit 1: Beobachtungen

Beobachtungen und zusätzliche Informationen
- Signifikante Favoriten bei den Einsendungen sind die Kulturprogramme Bayern 4 Klassik, hr 2 kultur, SWR 2 und WDR 3
- Es wurden auch einzelne Sendungen der Programme Deutschlandfunk (DLF), DeutschlandRadio Kultur, Nordwestradio und RBB Kultur genannt
- Nicht genannt wurden Sendungen von MDR Figaro und SR 2
- Niemals genannt wurde eine werktägliche Sendung von NDR Kultur
- Kritische Anmerkungen zu NDR Kultur mündeten in den resignierenden Hinweis, dieses Programm nur kurz oder gar nicht mehr zu hören, stattdessen aber den DLF, oder sogar das Radio generell nicht mehr einzuschalten
Ludolf Baucke, 7. November 2007

Nr. 22: „Kurz und würzig“ oder „Kultiviert und kompetent“

Name des ProgrammsBayern 4 Klassik
ZeitSamstag 27. Oktober 2007
16.00 bis 16.10 und 16.10 bis 16.48 Uhr
Titel„Starke Stücke“ - Meisterwerke der Musik
Violinkonzert von Johannes Brahms D-dur, op. 77
Begründung:
Eine wahre Freude, während einer Reise den Kultursender Bayern 4 hören zu können! Herausragend war diese Sendung zur Vorbereitung der - natürlich vollständigen - Wiedergabe von Brahms' Violinkonzert. In geschicktem Wechsel zwischen Moderator und Interpret (Frank Peter Zimmermann), deren Aussagen fast synchron mit Konzertpassagen belegt wurden, die beim Weitersprechen genügend heruntergedämpft „nachklangen“, wurde kultiviert und kompetent in das Konzert eingeführt: Die Lebenssituation Brahms', sein Zögern, der Durchbruch zu etwas ganz Neuem, erhellende Ausführungen des Interpreten („Konzert gegen die Geige...“, „So etwas kann nur ein Pianist komponieren.“), auch über technische Anreize und Schwierigkeiten und seine Liebe zu dem Werk.
Alles zusammen sehr dicht in knapp zehn Minuten gepackt und doch höchst informativ und spannend. Dadurch wurden Verständnis und Genuss der folgenden Aufführung erheblich gesteigert.
Könnte ich doch im Norden so etwas Gutes empfangen!
K.R., Kreis PinnebergEinzugsbereich des NDR
Es spielten: Frank Peter Zimmermann, Violine, Berliner Philharmoniker, Leitung: Wolfgang Sawallisch.
Die Vorstellung hatte Ilona Hanning verfasst und zusammengestellt.
Das positive Hörerlebnis wurde am 14. November 2007 veröffentlicht.

Nr. 21: „Die erfolgreichste Vermittlungssendung für klassische Musik“ in Deutschland

Name des ProgrammsWDR 3
Zeitwerktags von 9.05 bis 11.45 Uhr
TitelKlassik Forum
DokumentWDR Radiobroschüre, Nummer 14/15, April 2007
T.C., Redaktion DGW-Nord
veröffentlicht am 31. Oktober 2007

Nr. 20: Fesselnd vermittelte Klassik

Name des ProgrammsWDR 3
Zeit9. Oktober 2007, 9.05 bis 12 Uhr
TitelKlassik Forum (mit Katharina Eickhoff)
Begründung:
Wunderbar wie in dieser schnelllebigen Zeit, in der auch Kultur auf „Fast Food“ ausgerichtet wird, eine Sendung fesseln kann, wie man mit durchdachter Kombination von verschiedenen Werken einen Bogen von irischen Volksliedern zu Antonio Salieri - mit vielen Beispielen nicht so bekannter Komponisten und abgeleierter Stücke - spannen kann.
Das alles dargeboten mit Hintergrundinformation, kluger Überleitung von einem Stück zum nächsten, mit leiser Ironie gewürzt, ohne staubtrockene Analysen, sondern lebendig und keine Minute langweilig.
So kann man Kultur der Allgemeinheit näherbringen, was doch der Auftrag eines Kultursenders sein sollte.
B.D., Kreis Harburg (NDS)Einzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 24. Oktober 2007

Nr. 19: Man gewann in der Tat einen Eindruck von der Interpretation

Name des Programmshr 2 kultur
Zeit5. Oktober 2007, 15.20 bis 15.50 Uhr
TitelCD-Tipp (innerhalb der „Klassik-Zeit“)
Begründung:
Im Anschluss an mein positives Hörerlebnis vom 25.9.07 (Gespräch mit Daniel Hope) haben mich die CD-Besprechung des Violinkonzertes von Felix Mendelssohn-Bartholdy, gespielt von Daniel Hope, und die Vorstellung des Hörbuches „Familienstücke“ natürlich sehr interessiert. Das Buch ist vielschichtiger und ernsthafter, als man nach dem gesendeten Ausschnitt vermuten würde. Es ist die beeindruckende Geschichte einer tatkräftigen Familie, die gespürt hat, dass ihr in Deutschland höchste Gefahr drohte, und noch rechtzeitig ausgewandert ist. - Und es ist eine Hommage für Yehudi Menuhin.
Gefallen hat mir, dass mehrere ganze Sätze der Musikstücke gesendet wurden, so dass man in der Tat einen Eindruck von der Interpretation gewann.
Von einer solchen Dienstleistung können wir im Norden nur noch träumen.
M.S., Kreis Harburg (NDS)Einzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 17. Oktober 2007

Nr. 18: Kleine Kostbarkeiten

Name des ProgrammsBayern 4 Klassik
Zeit7. Oktober 2007, 13.05 bis 14.00 Uhr
TitelTafel-Confect - Aus dem Studio Franken
Begründung:
In den 1990er Jahren, als es noch das Digitale Satelliten Radio (DSR) mit dem Empfang der meisten Kultursender Deutschlands gab, gehörte das „Tafel-Confect“ mit den kleinen Kostbarkeiten vom Mittelalter bis zum Barock zu meinen Lieblingssendungen.
Vor kurzer Zeit richtete ich mir gut klingenden digitalen Radioempfang über Kabel und Internet ein. Neugierig schalte ich endlich auch wieder das „Tafel-Confect“ ein und bin positiv überrascht: Die Sendung hat an Profil gewonnen. Zum Beispiel hat sie jetzt ein übergreifendes Thema: „Ich lade Sie ein, mit mir in der folgenden knappen Stunde Schlösser, Burgen und Tempel zu besichtigen, denn nicht nur Natur und Umwelt sind in den letzten Jahrtausenden nachhaltig von der Architektur geprägt worden, auch in der Literatur und in der Musik hat sie Spuren hinterlassen.“ Schlösser, Burgen und Tempel unmittelbar oder im übertragenen Sinne - die Musik ist sehr phantasievoll und intelligent zusammengestellt.
Neben kurzen Werken von Johann Erasmus Kindermann, Orlando di Lasso, Caspar Othmayr (Choral „Ein feste Burg“), Adam de la Halle, Antonio Valente und Alessandro Scarlatti (Tafel-Confect-Kostprobe mit dem Concerto Italiano) prägen die knappe Stunde:
- Von Heinrich Ignaz Franz Biber die Rosenkranzsonate Nr. 5 („Die Auffindung im Tempel“) mit Andrew Manze, Violine, und Richard Egarr, Cembalo (7 Minuten),
- von Jean-Baptiste Lully die Suite aus der Idylle zum Frieden von Regensburg 1685 („Le temple de la paix“) mit La Simphonie du Marais unter Hugo Reyne (13 Minuten) und
- von François Couperin ein als „Minioper“ bezeichnetes Divertissement („Au temple de l'amour“) mit Capriccio Stravagante unter Skip Sempé (10 Minuten).
Insgesamt werden zehn Werke kenntnisreich vorgestellt. Die Sendung strahlt eine - mir inzwischen ungewohnte - wohltuende Ruhe aus.
Küchen- und Auto-Radio bieten mir zur Zeit tagsüber nichts Vergleichbares.
T.C., Kreis StormarnEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 11. Oktober 2007

Nr. 17: Ausführlich, offen und persönlich im Gespräch

Name des Programmshr 2 kultur
Zeit25. September 2007, 12.05 bis 13.00 Uhr
TitelDoppel-Kopf - am Tisch mit Daniel Hope
Begründung:
Ich konnte Daniel Hopes beseeltes Violinspiel schon einige Male erleben. Als Musiker - offen für alle Richtungen - ist er schon interessant genug; das Interview war aber noch besonders fesselnd durch das Eingehen auf Familiengeschichte und musikalischen Werdegang. Die Sendung wurde begleitet von Ausschnitten aus Hopes Einspielungen: Faszinierend der Zusammenklang von Violine und Sitar in „East meets West“. Sehr gefallen hat mir, dass die Moderatorin den Geiger im freien Erzählfluss berichten ließ, ohne sich selbst durch zu viele Fragen und Unterbrechungen profilieren zu wollen. Ein offener und persönlicher Bericht, der ein ganzes Jahrhundert umspannte.
M.S., Kreis Harburg (NDS)Einzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 3. Oktober 2007

Nr. 16: Eine Stunde für Zuhörer

Name des ProgrammsSWR 2
Zeit24. September 2007, 9.05 bis 10.00 Uhr
TitelMusikstunde: „Musik als Arzney“ (1) mit Wolfgang Sandberger
Begründung:
Wolfgang Sandbergers einleitender Exkurs zur fünfteiligen Sendereihe richtete sich an den Zuhörer. Hingewiesen wurde mit zahlreichen Dokumenten auf die schon aus biblischer (Saul) und antiker (Orpheus) Überlieferung bekannte heilende Wirkung von Musik, und beispielhaft belegt wurden die Ausführungen durch insgesamt acht Musikbeispiele von einer 24stimmigen Josquin-Motette über Arien von Monteverdi, Händel und Telemann, dem Lautenstück „A dream“ von John Dowland, einer Cembalo-Toccata von Matthias Weckmann und dem „Sanctus“ aus Bachs h-Moll-Messe bis hin zu Giuseppe Martuccis Tarantella op.44. Die Sendung war zugleich lehrreich und unterhaltsam.
E.B., HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 26. September 2007

Nr. 15: Kulturprogramme als Markenzeichen

Name des ProgrammsBayern 4 Klassik und WDR 3
Zeitfast täglich
Vorbemerkung der Redaktion
Abweichend vom Schema der Hörerlebnisse 1 - 14 werden nachstehend zwei Zusendungen veröffentlicht, die beide oder nur eins der oben genannten Programme favorisieren, als hörenswertes Markenzeichen einstufen und das erläutern. Wegen ihrer inhaltlichen Verwandtschaft werden beide Begründungen gleichzeitig veröffentlicht.
Begründungen:
Kaum Wiederholungen; vollständige Ansagen der Werke mit Nennung von Komponist, Tonart, Werkverzeichnis und Interpreten, teilweise auch mit Erläuterung des geschichtlichen Hintergrundes.
H.-D. A., WunstorfEinzugsbereich des NDR
WDR 3 hat noch das Niveau, das man von einem Dritten Programm erwarten darf: Keine dümmlichen Sprüche zwecks Eigenwerbung, ein anspruchsvolle Musikprogramm, Informationen (z.B. morgens im „Mosaik“), die dem seichten Gewäsch meilenweit überlegen sind und last not least bei der Sprache weniger Fehler und eine angenehme Intonation ohne Showmaster-Betonungen.
M. T.-K., HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 19. September 2007

Nr. 14: CD-Tipps - Entschleunigung als Devise

Name des ProgrammsHR 2 Kultur
Zeit3. bis 7. September 2007, 15.05 bis ca. 15.35 Uhr
TitelCD-Tipps (zu Beginn der Klassik-Zeit)
Begründung:
Die untenstehende Auflistung der vorgestellten CDs verdeutlicht die stilistische Vielfalt der auf dem Phonomarkt ausgewählten Neuerscheinungen. Zwischen Bach und Ligeti, zwischen Kammer- und Klaviermusik, zwischen romantischen Vokalquartetten und einem klassischen Violinkonzert beleuchten die CD-Tipps hörenswerte Neuerscheinungen nicht nur verbal, sondern - dem Medium des Hörfunks angemessen - in sorgfältig ausgewählten Klangbeispielen. Liszts 19minütige Klavierballade ließ dabei ebenso aufhorchen wie ein Großteil der Bachschen Trauerode oder die beiden letzten Sätze des Beethovenschen Violinkonzerts. Der Schnelllebigkeit angepasste und dem Minutentakt gehorchende Anspielungen werden ersetzt durch längere Hörstrecken. Die sympathische Devise heißt Entschleunigung.
Mo 03.09.2007
J.S. Bach: Tombeau de Sa Majesté la Reine de Pologne
Katharine Fuge, Sopran / Carlos Mena, Altus / Jan Kobow, Tenor / Stephan MacLeod, Bass / Ricercar Consort / Philippe Pierlot (Mirare MIR 030)
Di 04.09.2007
Leif Ove Andsnes: Ballad for Edvard Grieg
Klavierkonzert a-Moll op. 16, Ballade g-Moll op. 24, Sechs lyrische Stücke
Leif Ove Andsnes, Klavier / Berliner Philharmoniker / Mariss Jansons (EMI Classics 3 94399 2)
Mi 05.09.2007
Nicolas Altstaedt
Werke für Violoncello und Klavier von Beethoven, Webern, Bach, Ligeti, Strawinsky
Nicolas Altstaedt, Violoncello / Francesco Piemontesi, Klavier (Genuin GEN 87084)
Do 06.09.2007
Beethoven: Violinkonzert & Kreutzer-Sonate
Isabelle Faust, Violine / Alexander Melnikov, Klavier / The Prague Philharmonia / Jiri Belohlávek (Harmonia mundi HMC 901944)
Fr 07.09.2007
Brahms: Liebeslieder-Walzer op. 52 & 65
Marlis Petersen, Sopran / Stella Doufexis, Alt / Werner Güra, Tenor / Konrad Jarnot, Bass-Bariton / Christoph Berner & Camillo Radicke, Klavier (Harmonia mundi HMC 901945)
PS: Dass die Ansage am 6.September einiges durcheinanderbrachte, statt des Konzerts die Sonate annoncierte und den Klavierpartner penetrant als russischen Geiger ankündigte, wurde tags darauf von der Sprecherin mit dem Hinweis zugegeben, es sei bei ihr „etwas chaotisch“ zugegangen.
L.B., HermannsburgEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 12. September 2007

Nr. 13: Regelmäßig Chormusik

Name des ProgrammsRadio Bartók (Ungarn)
Zeittagsüber
TitelChormusik
Begründung:
Wir wohnen zeitweilig in Budapest und stellen (längst nicht mehr erstaunt, nur noch ernüchtert) fest: In Radio Bartók können wir beispielsweise regelmäßig Chormusik hören, und der Mädchenchor Hannover wie der Knabenchor sowie ihre Dirigenten sind dort eine feste Größe und dem dortigen breiten Hörerkreis bestens vertraut. Es ist ganz selbstverständlich, dass ihnen eine halbe Stunde Sendezeit, vielleicht auch mehr eingeräumt werden - und dies nicht nur einmalig.
W.W., Region HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 29. August 2007

Nr. 12: Hintergrund und keine Hektik

Name des ProgrammsNordwestradio
Zeit5. August 2007, 16.05 bis 18.00 Uhr
TitelMusica Antiqua
Begründung:
Die o.a. Sendung höre ich - nach Möglichkeit - jeden Sonntag. Die Auswahl der Stücke gefällt mir immer gut, und vor allem schätze ich die „Muße“, mit der die ganze Sendung abläuft. Endlich mal keine Hektik. Da wird auch mal ein Hintergrund skizziert, auf dem die Musik abläuft. Da kann man sich in Musik „vertiefen“. Die Moderation von Thomas Hamann ist kompetent und engagiert - nicht einfach aneinandergereihte Fakten.
T.B., BuxtehudeEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 22. August 2007

Nr. 11: Vokalstimmen im Mittelpunkt

Name der KulturwelleSWR 2 (über Satellit)
ZeitMittwoch, 25. Juli 2007, 14.05 bis 14.58 Uhr
TitelSWR 2 Mittagskonzert: Vokal
Begründung:
Ausschließlich auf Werke für Frauenstimmen ausgerichtet, bot die kundig moderierte Sendung einen stilistischen Querschnitt von frühbarocken Madrigalen des wenig bekannten Luzasco Luzzaschi über die deutschen Romantiker Schumann und Brahms bis zum 20. Jahrhundert (Giacinto Scelsis mikrotonal angelegtes „Yliam“). Besonders hervorzuheben ist die Fürsorge des Senders für seinen Klangkörper „SWR Vokalensemble Stuttgart“.
K.S., HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 15. August 2007

Nr. 10: Faszinierende Grieg-Gala

Name der KulturwelleSWR 2 (über Satellit)
ZeitDienstag, 24. Juli 2007, 13.05 bis 14.58 Uhr
TitelFestlicher Radiosommer mit Edvard Grieg Gala Concert
(Bergen Festival)
Begründung:
Am leider verregneten Sommermittag gefiel mir die Sendung wegen ihrer herausragenden Interpreten, so dass ich mit Gewinn dabeiblieb. Die selten zu hörenden Lieder von Grieg hatten es mir angetan. Nach der Ballade für Klavier g-Moll op.24 (21 Minuten), von Leiv Ove Andsnes ohne Pathos, aber mit spannendem Ausdruck vorgetragen, gaben die beiden Pianisten Andsnes und Havard Gimse den Norwegischen Tanz Nr.1 für Klavier zu 4 Händen zu und vermittelten den Eindruck, „dabei zu sein“.
B.B., Krs. CelleEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 8. August 2007

Nr. 9: Herausragend

Name der KulturwelleWDR 3
Zeitam Vormittag
TitelKlassik-Forum
Begründung:
Das für meinen Geschmack herausragende Kulturprogramm der deutschen Hörfunkanstalten bietet WDR 3. Zwar sind über die Jahre auch hier gewisse Veränderungen unverkennbar, die Grundtendenz ist aber beibehalten.
Vor allem möchte ich die Vormittagssendung nennen - nicht nur, aber auch, weil man hier uns recht bekannte Stimmen wie z.B. die von Kalle Burmester oder Kirsten Lindenau hören kann. Das „Klassik-Forum“ hat m.E. in etwa das Niveau wie NDR 3 früher. Als besonders angenehm empfinde ich es, eine zumeist vorzüglich moderierte Musiksendung mit ganzen Werken (sic!) zu hören, die nicht ständig von Nachrichten (Wiederholungen) unterbrochen wird; dafür gibt es andere Sender.
Nicht ganz so sprechen mich am Nachmittag die „Musikpassagen“ an, was einfach wohl an der stark ausgeweiteten Themenvielfalt liegt. Da interessiert mich vieles nicht. Aber auch diese scheinen mir gut und kompetent gemachte Sendungen zu sein.
J.S., HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 1. August 2007

Nr. 8: Vielfältiges Themenangebot

Name der KulturwelleSWR 2
ZeitMittwoch, 24. Mai 2007, von 8.30 - 11.00
Titelverschiedene, siehe die folgende Liste
Begründung:
Auf der Autoreise durch Südwestdeutschland haben wir das Vormittagsprogramm des Kultursenders SWR 2 gehört.
Uns hat die Vielfalt des Themenangebots überzeugt:
8.30 - 9.00 UhrSWR 2 Wissen
Macht und Gewissen. Ethik und Politik in der globalisierten Welt. Von Stefan Fuchs
9.05 - 10.00 UhrSWR2 Musikstunde mit Wolfgang Molkow
Von Zauberflöten, Zaubergeigen, Wunderhörnern und singenden Teufeln - Zur Bedeutung der Soloinstrumente in der Oper (4). Flöte, Oboe, Klarinette
10.05 - 10.30 UhrSWR 2 Leben
Willkommen im Club oder Wenn Frauen 50 werden. Von Heide Schwochow
Ab 10.30 UhrSWR 2 Fortsetzung folgt
Anna Karenina (15/48). Roman von Leo Nikolajewitsch Tolstoi. Übersetzt von Fred Ottow, gelesen von Gert Westphal
H.B., WilhelmshavenEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 25. Juli 2007

Nr. 7: Hundertjährige und Jüngere mit Entfaltungsmöglichkeiten

Name des ProgrammsDeutschlandfunk
Zeit1. Dezember 2006, von 10.10 - 11.30 Uhr
SendungLebenszeit
TitelWollen wir wirklich 100 werden?
Begründung:
Hundertjährige und Jüngere hatten Entfaltungsmöglichkeiten und gaben der Sendung Größe. Ein Thema; nichts Vorgefertigtes.
PS: In DLR Kultur ist seit der Namensänderung im Frühjahr 2005 alles klein- und zurechtgeschnitten, computergesteuert. Der Moderator darf nicht mehr viel sagen.
M.B., Landkreis UckermarkEinzugsbereich des RBB (und des NDR)
veröffentlicht am 25. Juli 2007

Nr. 6: Wechselnde Themenkreise

Name des Programmskulturradio vom rbb (über Satellit)
ZeitMo / Mi / Fr von 18.05 - 19.00 Uhr
TitelMorbach live
Begründung:
Immer wechselnde Themenkreise, „Ausgrabungen“ von Spezialitäten, oft Bereitstellung
von begleitenden Schriften, sachkundige Moderation, Hinweise auf aktuelle CD-Veröffentlichungen und Veranstaltungshinweise in angemessenem, nicht störendem Umfang.
M.W., Kreis DithmarschenEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 19. Juli 2007

Nr. 5: Solide und sachlich

Name des Programmskulturradio vom rbb (über Satellit)
ZeitSonntags von 9.30 - 10.00 Uhr
TitelBachkantate
Begründung:
Solide Sendung mit sachlicher Ansage, vollständiger Titelausstrahlung, Berücksichtigung regionaler Ensembles und Solisten.
M.W., Kreis DithmarschenEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 19. Juli 2007

Nr. 4: Weitgehend unbekannte Werke in voller Länge

Name des ProrammsWDR 3
ZeitSonnabend, 30. Juni 2007, von 9.05 bis 11.45 Uhr
TitelKlassik Forum - Die Wünsche der Hörer. Mit Hans Winking
Begründung:
Die Sendung faszinierte in vierfacher Hinsicht:
• Erstens handelte es sich um fast gänzlich unbekannte Komponisten:
Ferdinand Ries: 4. Sinfonie F-Dur op.110
Charles Villiers Stanford: 3 Intermezzi op.13 für Klarinette und Klavier
Siegfried Wagner: Violinkonzert
Franz Schubert: Klaviersonate B -Dur D 960 in einer - offenbar- historischen Einspielung mit Swjatoslaw Richter von 1972 (Dauer: 46.35 Minuten)
Guillaume Lekeu: Seconde étude sinfonique für Orchester
• Zweitens war auffällig, dass zwei der fünf Hörer aus Niedersachsen kamen.
• Drittens war die Moderation von einem so musikwissenschaftlichen Niveau, dass mir gar nichts anderes übrig blieb: Ich musste intensiv zuhören, um alles zu verstehen.
• Viertens: Jedes Werk wurde vollständig gespielt.
Ich freue mich schon auf die nächsten Samstage.
D.K., Großraum HannoverEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 11. Juli 2007

Nr. 3: Gute Hintergrundinformationen

Name des ProgrammsWDR 3
ZeitMittwoch, 13.Juni 2007, von 9.05 - 12.45 Uhr
TitelKlassik Forum
Begründung:
In dieser Sendung wird nicht nur immer „das ganze Werk“ gesendet, sondern es werden sehr gute Hintergrundinformationen gegeben über die jeweiligen Werke, Komponisten oder auch Interpreten - zumal auch sehr unbekannte Musik vorgestellt wird.
Auch wird nach ca. einer Viertelstunde das weitere Programm bis 12.45 Uhr vorgestellt mit fast genauen Zeiten, so dass man die Gelegenheit hat, eine Aufnahme von einem interessanten Beitrag zu machen.
Postscriptum:
Nachdem mir Frau Mirow (Wellenchefin von NDR Kultur) mitteilte: „Sie gehören zu den Minderheiten, dafür können wir kein Programm mehr machen.“, habe ich mir eine Satellitenanlage anbringen lassen - Bayern 4 Klassik, WDR 3 und der Deutschlandfunk sind meine Favoriten.
C.H., HamburgEinzugsbereich des NDR
Anmerkung der Redaktion:
Das WDR-Klassik-Forum vom 13.6.07 enthielt zehn Werke, darunter die Aria sopra „La Bergamasca“ von Marco Uccellini, „Don Juan“ von Richard Strauss, Benjamin Brittens „Simple Symphony“ und - mit einer Spieldauer von 39.18 Minuten - das Violinkonzert D-Dur op.77 von Johannes Brahms.
Veröffentlicht am 11. Juli 2007

Nr. 2: Kompetente Darstellung

Name des ProgrammsDeutschlandradio Kultur
ZeitSonnabend, 16.Juni 2007, von 16.05 - 17.00 Uhr
Titel
 
Ein Mann für alle Stile
Orchestrale Bach-Bearbeitungen
Begründung:
Es war eine kompetente, auch für einen Laien verständliche Darstellung bekannter und weniger bekannter Bach-Bearbeitungen mit Einspielungsbeispielen für jeweils Original und Bearbeitung(en). Die Moderation war durchaus locker, aber nicht albern-anbietend.
E.B., HamburgEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 4. Juli 2007

Nr. 1: Interessante Auswahl - Sachkundige und hintergrundreiche Moderation

Name des ProgrammsNordwestradio
ZeitSonntags von 16.05 - 18.00 Uhr
TitelMusica antiqua
Begründung:
Ständig wechselnde, interessante Auswahl von Kompositionen
Vollständige Wiedergabe jedes Werkes
Unglaublich intelligente, sachkundige und hintergrundreiche Moderation
Verzicht auf stetig sich wiederholende Eigenwerbung
M.W., Kreis DithmarschenEinzugsbereich des NDR
veröffentlicht am 27. Juni 2007

Lesen Sie auch die Kulturwellenvergleiche der Initiativen Das GANZE Werk:

Morgenstund' hat Gold im Mund, doch es ist nicht alles Gold, was glänzt
Kulturwellenvergleich Nr. 2
Montag, 18. Juni 2007, 7 bis 8 Uhr
Neun Kulturwellen im Vergleich

Das Tal der niederen Radiokultur in den nord- und mitteldeutschen Sendegebieten
Mitteilung zum Kulturwellenvergleich Nr. 2
Das GANZE Werk (Nord), 8. Oktober 2007

Radiokultur in Deutschland zweigeteilt? Kulturwellen im Nord-Süd-Profil
Kulturwellenvergleich Nr. 1 der Initiative Das GANZE Werk (Nord)
Kurzfassung und Broschüre
8. August 2006, 15 bis 17 Uhr
Fünf Kulturwellen im Vergleich

Programmvorschläge der Initiative Das GANZE Werk (Nord)
Beschluss vom 9. April 2006 für die Podiumsdiskussion am 8. Juni 2006 in Hamburg

• 26. Juni 2005: NDR Kultur-„Concerto“, WDR 3 und Bayern 4 Klassik
„Concerto“ - inzwischen eine Mogelpackung
NDR Kultur („Concerto“), WDR 3 („Am Sonntagmorgen“) und Bayern 4 Klassik („Barocco“) im Vergleich am 26. Juni 2005
PS: NDR Kultur hat die zweistündige Sendung „Concerto“, sonntags von 12 bis 14 Uhr, zum Jahresende 2005 ersatzlos abgeschafft.

• 4./11. August 2004: NDR Kultur und andere Kultursender
Sendervergleich für eine bestimmte Tageszeit (Mittwoch vormittag im August)
Musik für Aufgeschlossene, Neugierige, Kenner und Liebhaber mit Themen und/oder ganzen Werken (sogenanntes Einschaltradio)
· NDR 3 - Matinee, 7. und 14. August 1996
· Radio 3 - Matinee, 5. und 12. August 1998
· Bayern 4 Klassik - CD-Box und Philharmonie, 11. August 2004
· hr 2 - Klassik-Matinée, 11. August 2004
· SWR 2 - Musikstunde und Treffpunkt Klassik, 11. August 2004
· WDR 3 - Klassik Forum, 11. August 2004
... oder ein gemischtes Konzept
· SR 2 KulturRadio - EnPassant, 4. August 2004
... oder Kultur-Häppchen in Fast-Music-Restaurants (sogenanntes Begleitradio)
· NDR Kultur - Matinee, 4. August 2004
· MDR Figaro - Figaro am Vormittag, 11. August 2004
· KulturRadio vom RBB - KulturRadio am Vormittag, 11. August 2004